Hamburger Ex-CDU-Senator Kusch will "Tötungsautomaten" für Sterbewillige
Lediglich eine Kanüle legen
Der Ex-Senator hält die Methode rechtlich für straffrei, da der Sterbewillige mittels des Knopfes die Entscheidung über Leben und Tod selbst trifft. "Der Vorgang dauert vier Minuten und ist zu hundert Prozent tödlich", erklärte der 53-Jährige, der von 2001 bis 2006 Justizsenator der Hansestadt war.
Der Präsident der Hamburger Ärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, übte heftige Kritik an Kusch: "Es ist unerträglich, wie dieser Mann die Ängste der Menschen vor dem Tod missbraucht, um sich selbst zu inszenieren." Es werde keine Tötungsmaschine gebraucht, sondern eine Sterbebegleitung und palliativ-medizinische Betreuung, die den Menschen am Ende ihres Lebens Schmerzen und Ängste nehme. "Die Tatsache, dass Kusch dieses Verfahren jetzt propagiert, zeigt seine Skrupellosigkeit", so Montgomery.
Nach seiner Entlassung als Senator durch Bürgermeister Ole von Beust (CDU) trat Kusch aus der CDU aus und gründete 2006 die Heimat Hamburg. Die rechtsgerichtete Partei erhielt bei der Bürgerschaftswahl Ende Februar 0,5 Prozent der Stimmen. Daraufhin hatte Kusch seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. "Rechte Mitte Heimat Hamburg" wird sich Kusch zufolge am 7. April auf einem Parteitag auflösen. Er will künftig als Rechtsanwalt arbeiten.