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Kernschmelz-Unfall in Tschechoslowakei

Vor 33 Jahren in Bohunice

Heute vor 33 Jahren ereignete sich im tschechoslowakischen Atomkraftwerksblock Jaslowske Bohunice A1 ein Kernschmelz-Unfall. Nach Angaben der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW schmolzen bei dem Unfall am 22. Februar 1977 mehrere Brennelemente, weil Verpackungs- und Feuchtigkeitsabsorptionsmaterial von einem Brennelement nicht entfernt worden war und dann den Kühlkanal verstopfte. Die Reaktorhalle wurde radioaktiv kontaminiert und es kam zur Freisetzung von Radioaktivität in die Atmosphäre wie auch in Oberflächengewässer. Noch heute, 33 Jahre nach dem Unfall, befinden sich Teile der hochradioaktiven Kernschmelze in der Anlage. Zuverlässige offizielle Informationen über die Folgen des Atomunfalls wurden bis heute nicht öffentlich zugänglich gemacht.

Schweiz: Lucens

Es kam schon häufiger zu Kernschmelzunfällen als gemeinhin bekannt. In der Schweiz kam es 1969 im Versuchsreaktor Lucens durch Korrosion zum Ausfall der Kühlung und somit zur Kernschmelze. Ein Brennelementebrand führte zur Freisetzung der Kernschmelze aus dem Reaktortank.

Slowakei und Italien: Bohunice, Saint-Laurent

Es folgte 1977 der Kernschmelz-Unfall im slowakischen Bohunice A1. Ein ganz ähnlicher Kernschmelz-Unfall ereignete sich 1980 im französischen Atommeiler Saint-Laurent A1.

USA: Three Mile Island bei Harrisburg

Am 28. März 1979 fiel im Kernkraftwerk auf Three Mile Island bei Harrisburg (Pennsylvania) im nichtnuklearen Teil eine Pumpe aus. Da das Versagen des Notkühlsystems nicht rechtzeitig bemerkt wurde, war einige Stunden später der Reaktor nicht mehr steuerbar. Eine Explosion konnte durch Ablassen des freigesetzten radioaktiven Dampfes in die Umgebung verhindert werden. Untersuchungen des Reaktorkerns, die unfallbedingt erst drei Jahre nach dem Unfall möglich waren, zeigten eine Kernschmelze.

Ukraine: Super-GAU in Tschernobyl

Am 26. April 1986 ereignete sich in Block 4 des ukrainischen Kraftwerks von Tschernobyl ein katastrophaler Atomunfall (Super-GAU). Nach einer Wasserstoffexplosion innerhalb des Reaktorkerns und nachfolgendem Brand des Graphits wurde eine große Menge radioaktiver Stoffe freigesetzt. Die "radioaktive Wolke" verbreitete sich über weite Teile Europas.

Deutschland: Atomkraftwerk Gundremmingen A

Der Totalschaden von Block A des Atomkraftwerks Gundremmingen im Jahr 1977 zeigt nach Auffassung der IPPNW, "dass man diese Technik auch in Deutschland keinesfalls sicher im Griff hat."

Biblis, Maanshan, Forsmark, Krümmel

Ausgesprochen gefährliche Ereignisse wie etwa 1987 in Biblis A (Deutschland), 1995 in Biblis B (Deutschland), 2001 in Maanshan (Taiwan), 2006 in Forsmark (Schweden) oder 2007 in Krümmel (Deutschland) machen laut IPPNW deutlich, dass es trotz der jahrzehntelangen Betriebserfahrung auch heute jederzeit wieder zur Atomkatastrophe kommen kann.

In Forsmark stand man nach Aussage des ehemaligen Konstruktionsleiters des Kraftwerks, Lars-Olov Höglund, 2006 kurz vor einem Kernschmelzunfall.