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2500 demonstrieren in Frankfurt gegen Abschiebepraxis

4. Antirassistisches Grenzcamp

Rund 2.500 Menschen demonstrierten am Samstagnachmittag auf dem Frankfurter Rhein-Main-Airport gegen die Abschiebepraxis an Deutschlands größtem Flughafen. Auf Transparenten und mit Sprechchören forderten die Demonstranten die Schließung des Transitgebäudes für Asylsuchende und die Abschaffung des so genannten Flughafenverfahrens.

Bei einer Kundgebung vor dem Terminal 1 hatten Sprecher des "4. Antirassistischen Grenzcamps" zuvor die deutsche Asylpolitik als "unmenschlich" bezeichnet. Nach einer Schnellprüfung ihrer Anträge würden jährlich mehr als 10.000 Asylsuchende vom Frankfurter Flughafen abgeschoben. Das Transitgebäude auf dem Rollfeld gleiche einem "Internierungslager", während ihrer Unterbringung seien die Menschen dort ohne juristische Beratung und isoliert.

Das Bündnis "Kein Mensch ist illegal", die afrikanische Flüchtlingsorganisation "The Voice" und das "Frankfurter Aktionsbündnis gegen Abschiebung" unterhalten seit dem 27. Juli nahe dem Flughafen ein "Grenzcamp". Mit Informationsveranstaltungen, Kundgebungen und Protestaktionen wenden sich die mehr als 500 Teilnehmer des Zeltlagers gegen die Praxis der Asylpolitik am Rhein-Main-Airport, der "wichtigsten Außengrenze der BRD".

Alle Protestaktionen waren eine Woche lang gewaltfrei verlaufen. Auch der Sprecher der Flughafenbetreiberin Fraport, Klaus Busch, bescheinigte am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp den Grenzcampern "friedliches Verhalten". Nach Angaben von Grenzcamp-Vertretern gab es zu Beginn und am Ende der Kundgebung kurze Schlagstockeinsätze, als Bundesgrenzschutzbeamte Demonstranten am Betreten der Terminals hinderten. Keiner der Grenzcamper sei dabei verletzt worden. Wie schon die Tage zuvor, hatten auch am Samstag nur Inhaber von Flugtickets Zutritt zu den Terminals.