Der Radio-Moderator Jaime Rengifo Jr. wurde am Dienstag, den 29. April von zwei Männern in Maicao (Verwaltungsbezirk Guajira) erschossen. In seiner Sendung 'Journalisten in Aktion' des Radio Olímpica, informierte Rengifo seine Hörer u.a. über Korruption und Gewalt krimineller und paramilitärischer Gruppen. Einen Tag zuvor war der TV-Produzent und Moderator des lokalen Senders Altavisón, Guillermo Bravo Vega in Neiva (Verwaltungsbezirk Huila) durch gezielte Schüsse tödlich verletzt worden.
Kollegen und Familienangehörige gaben an, Vega habe Todesdrohung von der paramilitärischen Gruppe AUC erhalten. In beiden Fällen entkamen die Täter unerkannt.
Seit Januar 2003 starben bereits vier Journalisten in Kolumbien. Mehr als 50 sind in den letzten 10 Jahren getötet worden. Kolumbien sei damit eines der gefährlichsten Länder der westlichen Hemisphäre, teilt die internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit mit. Sowohl die linksgerichtete Guerilla als auch die rechtsgerichteten Paramilitärs betrachten Journalisten als militärische Ziele, sobald sie sie verdächtigen, das andere Lage zu unterstützen. Außerdem geraten Journalisten wegen ihrer Berichte über Drogenhandel und Korruption ins Visier.
Carlos Castaño von der paramilitärischen AUC, Maunel Marulanda von der marxistischen Guerilla FARC und Nicolas Rodríguez Bautista von der ELN stehen auf der von RoG erstellten Liste der schärfsten Feinde der Pressefreiheit.