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Wieder Walfang in Island

Töten für die Forschung

Islands Harpunen könnten bereits diesen Sommer wieder Wale töten. Das ist das Ergebnis einer aktuelle Studie der Artenschutzorganisationen Pro Wildlife, Whale & Dolphin Conservation Society (WDCS) und der Humane Society of the United States (HSUS). Die Studie zeige, dass Island hinter verschlossenen Türen die Wiederaufnahme des Walfangs nach 14 Jahren Pause vorbereitet habe, so die Organisationen. Auf der am kommenden Montag in Berlin beginnenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) solle ein als "streng vertraulich" markierter Antrag Islands diskutiert werden, 500 Wale im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprogramms zu töten.

"Die Tatsache, dass die angeblich wissenschaftlichen Fangaktivitäten für Island nur dann Sinn machen, wenn das Walfleisch nach Japan abgesetzt werden kann, zeigt die wahren Beweggründe der isländischen Pläne" kritisiert Nicolas Entrup, der Leiter der WDCS Deutschland.

Die Studie werde, so hoffen die Walschützer, auf der diesjährigen IWC-Tagung dafür sorgen, dass Island von der Staatengemeinschaft zur Rechenschaft gezogen wird. Island sei in der Vergangenheit eines der aktivsten Walfangländer, so die Tierschützer. Seit 1883 starben mindestens 35.195 Wale in isländischen Gewässern, darunter seien auch streng geschützte Arten gewesen. Noch Mitte der 1980er Jahre habe es heimliche Pläne Islands gegeben, Blau- und Buckelwale zu töten.

Darüber hinaus habe Island das seit 1986 geltende Walfangverbot bereits von 1986-1989 unter dem Deckmantel des "Wissenschaftswalfangs" umgangen. Erst 1989 beendete es aufgrund internationaler Proteste den Walfang und trat wenig später aus der IWC aus.

Im März 2003 hatte Island bei der IWC einen "Forschungsantrag" eingereicht, der ab dem 16. Juni auf der IWC diskutiert wird. Der Antrag sieht die Jagd auf 200 Finnwale (die zweitgrößten Tiere der Welt), 100 Seiwale und 200 Zwergwale in den beiden kommenden Jahren vor. Berits jetzt werde regelmäßig Fleisch von Walen und Delfinen verkauft, die offiziell aus Beifängen der Fischerei stammen. Dieser Verkauf wurde bislang weder registriert noch kontrolliert. Die Organisationen kritisieren, dass diese Praxis illegalen Fang- und Handelsaktivitäten Tür und Tor öffne.