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Wissenschaftler: Pottwale stärker bedroht als bisher bekannt

Walfang

Bei der Pressekonferenz der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) am Mittwoch in München präsentierte Prof. Dr. Hal Whitehead, international renommierter Walforscher, Aufsehen erregendes Datenmaterial. Er beweist, dass sich weit weniger Pottwale in unseren Meeren tummeln als angenommen. Die vorliegenden wissenschaftlichen Informationen lassen stark daran zweifeln, dass sich der Pottwalbestand von der jahrzehntelangen, intensiven kommerziellen Bejagung erholt hat.

Nach Whiteheads Aussagen "ist eindeutig belegt, dass vorangegangene Bestandsschätzungen unzutreffend sind. Obwohl es noch immer Ungewissheit über die Situation einiger Populationen gibt, steht fest, dass Pottwale unbedingt geschützt bleiben müssen". Dr. Whitehead schätzt den weltweiten Pottwalbestand auf nur mehr etwa 360.000 Tiere. Dies ist ein Fünftel des bislang angenommenen Bestandes. Im Gegensatz zu den aktuellen Erkenntnissen geht die japanische Walfanglobby von einem weltweiten Bestand von 1,5 bis 2 Millionen Pottwalen aus.

Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS in Deutschland, sagt: "die Öffentlichkeit muss sich vor Augen halten, dass allein 1965 etwa 25.000 Pottwale getötet und die Sozialstrukturen der Bestände zerstört wurden". Die Jagd auf die vor allem durch Moby Dick bekannt gewordenen Säugetiere wurde 1988 eingestellt. Im Jahr 2000 begann die japanische Walfangflotte jedoch erneut Pottwale im Nordwestpazifik zu töten. 13 Pottwale fielen den Harpunen seither zum Opfer. Japan will die Fangaktivitäten fortsetzen.

Das Land beruft sich auf Artikel VIII der Internationalen Walfangkommission (IWC), der Bestimmungen vorsieht, nach denen Wale für wissenschaftliche Zwecke getötet werden können. "Die IWC hat jedoch die japanischen Walfangaktivitäten nicht akzeptiert, sondern verabschiedet nahezu jedes Jahr eine Resolution, in der Japan aufgefordert wird, die Fangaktivitäten einzustellen" erläutert Sue Fisher, Kampagnenleiterin der WDCS.