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Strafbefehl gegen "Körperwelten"-Erfinder

Justiz

Der wegen seines Umgangs mit Leichenteilen umstrittene Anatom Gunther von Hagens ist wegen Titelmissbrauchs mit einer Geldstrafe belegt worden. Über welchen Betrag sich der vom Amtsgericht Heidelberg erlassene Strafbefehl beläuft, konnte eine Gerichtssprecherin am Dienstag nicht sagen. Nun habe von Hagens zwei Wochen Zeit zu entscheiden, ob er den Strafbefehl annehme oder nicht. Falls der auch wegen seiner Ausstellung "Körperwelten" kritisierte Hagens ihn ablehnt, kommt es zu einer förmlichen Gerichtsverhandlung. Die Universität Heidelberg hatte im September 2003 Strafanzeige wegen Verdachts des unbefugten Führens eines Professorentitels gegen den Plastinator gestellt.

Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff kommentierte am Mittwoch die Gründe für diesen Schritt: "Von Anbeginn an wollte die Universität Heidelberg _nicht in Verbindung gebracht werden mit der Ausstellung 'Körperwelten'". In der Vergangenheit sei in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, "Professor von Hagens, Heidelberg" sei Mitglied der Universität.

Im Januar hatte die Anklagebehörde erklärt, von Hagens werde zur Last gelegt, zwischen Anfang Februar 2002 und Mitte August 2003 in fünf Fällen Schriftstücke mit "Prof." oder "Professor" Dr. Gunther von Hagens unterzeichnet zu haben, obwohl er nicht berechtigt gewesen sei, den akademischen Grad eines Professors ohne Hinweis auf dessen Herkunft zu führen. Die Staatsanwaltschaft war auf Grund einer Anzeige der Universität Heidelberg aktiv geworden. Hagens hatte im September 2003 betont, er trage den chinesischen Professorentitel rechtmäßig. Bereits im Jahre 2001 habe das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen seine Zustimmung zur Führung seines von der Dalian Medical University verliehenen Professorentitels erteilt.

Rapsöl

Biodiesel aus Raps (Rapsölmethylester, RME) erlangt eine immer größere Bedeutung im Kraftstoffsektor. Die Produktionskapazität stieg allein im letzten Jahr um ca. 30 Prozent auf rund 1,1 Million Tonnen. Wie die Union zur Förderung der Öl- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) berichtet gab es in den letzten Jahren auch in der wissenschaftlichen Forschung Weiterentwicklungen. Daher hat das IFEU-Institut Heidelberg ein Gutachten zu den ökologischen Vor- und Nachteile von Biodiesel unter Einbeziehung des kompletten Lebensweges vom Anbau bis zur Nutzung und unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen fertiggestellt.

Obwohl für den Energiepflanzenanbau (Düngemittel und Feldarbeit mit Traktoren) und die anderen Schritte der RME-Produktion fossile Energie verbraucht werde, falle die Energie- und Klimabilanz des Biodiesels deutlich positiv aus.

Durch den Anbau von Raps zur Herstellung von Biodiesel könne man pro Hektar Anbaufläche im Mittel 1.500 Liter Erdöl oder pro Liter Biodiesel 2,2 kg CO2-Äquivalente einsparen. In anderen Umweltwirkungen ergäben sich dagegen Nachteile. "Das Ergebnis hängt allerdings davon ab, wie die Nebenprodukte der Biodieselproduktion, vor allem Rapsschrot und Glyzerin, genutzt werden", sagt Sven O. Gärtner, einer der Autoren der Studie. Beispielsweise werde Rapsschrot heute meistens anstelle von Soja verfüttert. "Aus ökologischer Sicht wäre es durchaus interessant, durch Verbrennung des Schrotes oder Biogasproduktion die

Bilanz weiter zu verbessern," erläutert Gärtner. Die Berücksichtigung anderer Nebenprodukte hingegen, wie beispielsweise der aus den Rapspflanzen produzierte Honig, verändert die Ergebnisse der Bilanz nicht nennenswert.

Kunst und Kommunikation

Die Verbindung zwischen Kunst und Kommunikation steht im Mittelpunkt des Projekts "Kesher", das ab Sonntag in Kölnischen Stadtmuseum gezeigt wird. Wie das Museum am Donnerstag mitteilte, steht der Begriff Kesher für ein Netzwerk von Kunstschaffenden aus aller Welt. Sie treffen sich alle ein bis zwei Jahre, um gemeinsam 14 Tage in Atelier-Atmosphäre zu arbeiten.

Ihren Anfang nahm die "Kesher"-Idee im Jahr 1994 in Israel. Das fünfte Künstlertreffen fand nun im Rheinland statt. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht der menschliche und kreative Austausch über Grenzen, Religionen und Kulturen hinweg. Dieser Ansatz solle auch in den ausgestellten Kunstwerken umgesetzt werden, hieß es.

Für die Arbeiten wurde das kleine Postkarten- oder Briefbogenformat gewählt, um die Besucher zum Betrachten der Kunstwerke aus nächster Nähe anzuregen. Die 24 Künstler aus sechs Ländern setzen häufig auf das Wechselspiel von Kontrasten. Etliche der ausgestellten Arbeiten beschäftigen sich mit der Harmonie und Disharmonie von Farben, Zuständen und Gefühlen.

Demonstration

Trotz Verbot eines angekündigten Naziaufmarsches demonstrierten gestern in Köln 3000 Menschen gegen Naziterror, staatlichen Rassismus und wirtschaftlichen Verwertungswahn. In den Reden der Jugendantifa Köln, sowie weiteren Organisationen wurde deutlich auf den staatlichen Rassismus bezug genommen.

Die "Ausländer raus" Politik von Innenminister Schily und wurde ebenso scharf angegriffen, wie die derzeitige rassistische Stimmung in der Stadt Köln. Nach einem Appell des Auschwitz Zeitzeugen Peter Gingold zogen 3000 Menschen trotz Regens lautstark durch die Kölner Innenstadt. Die Demo endete ohne Eingreifen der Polizei am Kölner Ebertplatz.