Oktober 2003
Alle Artikel aus diesem Monat und Jahr sind hier zu finden.
"Nobelpreis für Menschlichkeit" am Sonntag in Stuttgart verliehen
Die "Club of Budapest Awards 2003" - oft als "Nobelpreis für Menschlichkeit" tituliert - wurden am 11. Oktober in Stuttgart verliehen. Der Club of Budapest zeichnet mit dem Preis herausragende Persönlichkeiten und wegweisende Projekte aus, die dazu beitragen, eine lebenswertere Welt zu schaffen. In diesem Jahr fand die Verleihung erstmals gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart statt.
200 Jungjournalisten zum Lernwochenende erwartet
Die Medienbranche fasziniert viele junge Menschen, Journalist gilt als Traumjob. Aber oft haben Jugendliche und junge Erwachsene keine Ahnung, wie Fernsehen, Zeitungen, Radioprogramme oder Internetangebote überhaupt entstehen. Diesen vagen Vorstellungen wollen der Verband junger Medienmacher Baden-Württemberg (VJM BW) und Technology Communications e.V. mit dem Kongress Training@Media am Wochenende vom 21. bis 23. November 2003 begegnen. 200 Schülern, Studierenden und andere junge Leuten zwischen 15 und 25 Jahren ermöglichen die Veranstalter in Workshops und Seminaren einen Blick hinter die Kulissen der schillernden Medienwelt.
Bürgerinitiative erklärt bisheriges Endlagerverfahren für ungültig
Nachdem bekannt wurde, dass der Leiter des atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens, der Spitzenbeamte Dr. Thomauske vom Bundesamt für Strahlenschutz, das dem Bundesumweltministerium direkt unterstellt ist, per 1. September zum Stromkonzern Vattenfall Europe gewechselt ist, müsse die Neutralität im bisherigen Genehmigungsverfahren für das Zwischenlager Gundremmingen bezweifelt werden. Darum erklärt das Forum "Gemeinsam gegen das Zwischenlager" das bisherige Verfahren für ungültig und fordert einen Neubeginn.
Freier Lauf für Havel und Spree - Verkehrsprojekt 17 beenden
Aktive des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) demonstrierten am Freitag bei der Eröffnung der Elbe-Schiffsbrücke östlich von Magdeburg durch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe. "Die Schiffe den Flüssen anpassen, nicht die Flüsse den Schiffen" forderten die Umweltschützer. Die Brücke ermögliche ein wirtschaftliches Befahren der Ost-West-Verbindung für die Binnenschifffahrt. Der weitere Ausbau von Havel und Spree sei daher ökologisch und ökonomisch nicht vertretbar.
Neue Texte zur Liberalisierungskritik erschienen
Rechtzeitig zum Beginn der Frankfurter Buchmesse hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac neue Bücher und Angebote vorgestellt. So sind in der erfolgreichen Taschenbuch-Reihe "AttacBasisTexte", die wichtige Attac-Themen in komprimierter Form darstellt, drei neue Bände erschienen.
Freie Fahrt für Schiffe auf Kanälen - Elbe als naturnahen Fluss bewahren
Mit der bevorstehenden Einweihung der Trogbrücke am Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist die ganzjährig freie Fahrt für Europaschiffe zwischen den Ballungszentren Ruhrgebiet/Hamburg einerseits und Berlin andererseits gegeben. Der Kanalweg bietet verlässliche und konstante Bedingungen, um künftig alle Gütermengen per Schiff zu transportieren, die das Binnenschifferherz begehrt. Es gibt keinen Engpass mehr, sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Urwaldschutz auf Frankfurter Buchmesse
Eine neue Initiative zum Schutz der letzten Urwälder stellt Greenpeace heute auf der Frankfurter Buchmesse vor. "AutorInnen und Verlage fuer die Urwälder" fordern gemeinsam mit Greenpeace den verstärkten Einsatz von urwaldfreundlichem Papier im Buchdruck. Zum deutschen Start der Initiative haben unter anderen Elke Heidenreich, Michael Juergs und Kirsten Boie erklärt, künftig Recyclingpapier für ihre Bücher zu verwenden. Im Ausland hat sich neben anderen Autoren Margaret Atwood ("Oryx and Crake") der in Kanada, Italien, Österreich, England und den USA bereits laufenden Kampagne angeschlossen.
Atomkraftwerk Cattenom
Die Initiative für Atomausstieg (IfAT) protestierte am 2.10.03 anläßlich der nicht-öffentlichen Informationsveranstaltung im Robert Schumannhaus in Trier und fordert zu Einwendungen und Widerstand gegen die Atomindustrie und die vertuschenden Behörden auf. "Unter Ausschluß der Öffentlichkeit soll dieser Atomskandal weiter verschleiert und verschleppt werden" so die Kritik der Initiative für Atomausstieg Trier (IfAT). "Auch mit den bereits bestehenden Einleitungen wird die Mosel radioaktiv verseucht, aus medizinischer Sicht müßten die Grenzwerte bei Null liegen. Bis 15.10.2003 sollen alle besorgten Bürger ihre Einwendungen schicken.
Reisebericht Irak | Land Leute und der Zustand nach dem Krieg
In den vergangenen drei Monaten hatten mehrere Mitarbeiter von Haukari e.V. die Gelegenheit, den Irak zu bereisen und sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Dabei erfuhren wir immer wieder, dass ganz elementare Sorgen um sauberes Trinkwasser, Strom, ausreichend Gas für den Herd und die öffentliche Sicherheit besonders für Frauen und Kinder den Alltag der meisten Menschen im Irak beherrschen. Dies insbesondere in den Städten, die bis vor wenigen Monaten vom Baath-Regime kontrolliert wurden.
Menschenrechtsverletzungen in kolumbianischen Blumenfarmen
An diesem Wochenende hält der deutsche Blumenimportverband BGI seinen Verbandstag in Dresden ab - dekoriert mit kolumbianischen Blumen. „Alle sollen sich an Blumen freuen. Die Freude kann allerdings nicht ungeteilt sein, wenn in kolumbianischen Blumenplantagen Gewerkschaften brutal verfolgt werden,“ bemängelt Frank Braßel von der internationalen Menschenrechtsorganisation FIAN.
Fahrrad Notizen
Die Grünen Radler Berlin fordern mit einer Demonstration am Sonnatg (5.10.) eine zukunftsfähige Mobilität die die Potentiale der umweltfreundlichen Verkehrsmittel, insbesondere Radfahrer, Fußgänger und des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr), fördert. Nur mit diesen Verkehrsmitteln ist auch eine wesentliche Verringerung des CO2-Ausstoßes möglich. Die immer wieder eingesetzten Mittel zur Förderung des MIV (motorisierter Individualverkehr) könnte man in Berlin auch zur Förderung der umweltfreundlichen Verkehrsmittel verwenden.