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Deutschlands größtes Atommüll-Lager in Schwaben genehmigt

Atomenergie

Heute wurden drei weitere - verharmlosend Zwischenlager genannte - Atommüll-Parkplätze genehmigt. In Schwaben das größte Deutschlands, teilt das FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. mit. RWE und EON hätten sich als Eigentümer des AKW Gundremmingen mit der Genehmigungsbehörde Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) darauf geeinigt, in Gundremmingen vorläufig "nur" 1850 Tonnen abgebrannte Brennelemente zuzulassen. Denn sonst wäre in den ersten Jahren das Grundwasser zu stark aufgewärmt worden. Alle Argumente, wie gefährlich auch neue Atommüll-Lager sind, würden erst mal nicht berücksichtigt.

In 20 - 30 Jahren könnten die Betreiber dann mit einer Änderungsgenehmigung die ursprünglich von den Stromkonzernen gewollten 2250 Tonnen erlauben. Aber auch die um ca. 18 Prozent verkleinerte Atommüll-Genehmigung bedeutete, daß in Schwaben das Atommüll-Lager mit Deutschlands größter Radioaktivität betrieben werden soll. Auch 37 Jahre nach Inbetriebnahme des ersten deutschen Kernkraftwerks im Dezember 1966, des Block A in Gundremmingen, ist die sichere Beseitigung des über 100.000 Jahre tödlich strahlenden Atommülls ungeklärt. Man baut nur immer neue Hochrisikoparkplätze, sagt das FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.

Schon Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) habe Ende der 1970er Jahre erklärt, die atomare Entsorgungsfrage sei gelöst. Sein Nachfolger Helmut Kohl (CDU) sagte dann am 4. Mai 1983 in einer Regierungserklärung: "Die Entsorgung muß und wird zügig verwirklicht werden." Die Kohl-Regierung verkündete, daß bis zum Jahre 2000 ein Endlager für diesen Müll in Betrieb genommen werden würde. Die jetzige Rot-Grüne Bundesregierung verspricht bis zum Jahre 2030 ein Endlager zu errichten. Bis heute gibt es weltweit kein Endlager für diesen über 100.000 Jahre tödlich strahlenden Müll! Keines der bisherigen Konzepte kann garantieren, so lange diesen lebensbedrohlichen Müll sicher einzuschließen.

Mit der heutigen Genehmigung bricht das BfS erneut seine eigenen Zusagen. Im Spiegel 41/2001 heißt es: "Es sei >der Bevölkerung in Süddeutschland kaum zu erklären, warum sie schlechter gegen Flugzeugabstürze geschützt werden soll als die Menschen im Norden< erklärte der BfS Präsident Wolfram König" (Grüne).

Dennoch werden jetzt erneut in Süddeutschland Zwischenlager genehmigt, die nur eine dünne Halle vorsehen und den Einschluß des tödlichen Atommülls ausschließlich durch die Castoren gewährleisten wollen. Die klassischen Sicherheitsprinzipien der Atomtechnik, redundante und diversitäre Sicherheitssysteme einzusetzen, werden aufgegeben.

Im FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. haben sich jetzt 370 Menschen zusammen geschlossen. Sie seien zur Wahrung unserer Gesundheits- und Umweltinteressen auf den Gang zum Gericht und weitere Jahre Widerstand eingestellt. Auch einige Städte, Gemeinden und Vereine sind Mitglied geworden.

Das Forum wird eine Gruppe von Klägern fachlich, juristisch, finanziell und politisch unterstützen. Es macht immer wieder klar: Mit einer energischen 3-E-Energiewende, die auf Einsparen, Effizienz und Erneuerbaren Energien fußt, könnte schnell und sogar ohne Wohlstands- und Wirtschaftsverluste der Ausstieg aus der Atomenergie und Beginn einer verantwortbaren Energiepolitik erreicht werden. Dafür werde sich das Forum in Kooperation mit den Umweltschützern Deutschlands weiter einsetzen. Die Politiker aller Parteien werden aufgefordert, endlich der Bevölkerung die Wahrheit über die Atomgefahren zu sagen. Und auch klar zu machen, daß eine Energiewirtschaft ohne Atom und ohne Klimavergiftung gut machbar sei.