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Arme verzichten auf notwendige Arztbesuche

Gesundheitsreform

Der erhöhte Kostendruck auf die Patienten durch die Gesundheitsreform lässt viele Deutsche seltener zum Arzt gehen und weniger Medikamente kaufen. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Hamburger Magazins "Stern". Demnach gab etwa jeder Achte (13 Prozent) an, wegen der Praxisgebühr auf notwendige Arztbesuche zu verzichten. Ebenfalls 13 Prozent verzichteten demzufolge wegen der höheren Zuzahlungen bei Medikamenten auf den Kauf von Arzneien.

Betroffen sind der Umfrage zufolge vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen: Von den Befragten mit weniger als 1.500 Euro monatlichem Haushaltsnettoeinkommen gaben 20 Prozent an, sie gingen seltener zum Arzt. Bei der Gruppe mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro sagten dies hingegen nur neun Prozent.

Dass wegen der Praxisgebühr die Kosten für das Gesundheitswesen insgesamt zurückgehen werden, glaubt mit 30 Prozent knapp jeder dritte Bundesbürger. 64 Prozent erwarten jedoch keine Kostensenkung. Das Meinungsforschungsinstitut befragte insgesamt 1.004 Bundesbürger.