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Ausnahmezustand in den Protestprovinzen Ecuadors

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Der Ausnahmezustand, den die ecuadorianische Regierung in den beiden amazonischen Protestprovinzen Orellana und Sucumbíos wegen der Blockade des Öltransportes verhängt hat, hat offenbar dazu geführt, dass zehn Radiostationen ihren Sendungen einstellen mussten und viele Mitarbeiter unter Militärarrest stehen. Aus Sicht der Demonstranten behindert dieses Vorgehen einen Dialog zur Lösung des Problems. Sie fordern weiterhin die Rücknahme des Vertrages mit dem amerikanischen Ölmulti Oxy und Nachverhandlungen, die gewährleisten, dass auch die ecuadorianische Bevölkerung von den Ölgewinnen profitieren können. Am Mittwoch begann - einem Bericht der peruanischen Tageszeitung "El Comercio" zufolge - ein auf acht Tage festgelegtes Krisengespräch zwischen Regierung und Streikenden.

Seit dem 14. August haben offenbar Tausende Bewohner der Provinzen Orellana und Sucumbíos alle Straßen zu den Ölquellen blockiert. Sie werden dabei von den Provinzbehörden unterstützt. Der Präfekt der Provinz Sucumbíos, Guillermo Muñoz sowie der Bürgermeister der Provinz-Hauptstadt Lago Agrio, Máximo Abad, sollen am Freitag verhaftet worden sein.

Für Montag waren erste Gespräche zwischen Regierung und Demonstranten geplant. Angesichts der Festnahme von sechs Protestierern in Orellana gestalten sich die Gespräche offenbar schwierig. Die Blockierer werfen der Regierung "ein doppeltes Spiel" vor, wenn sie einerseits von Dialog rede, andererseits führende Köpfe des Widerstandes festnehme. Sie wehren sich auch gegen Vorwürfe, sie würden Öl niederbrennen. Einzig der Transport würde blockiert.

Derweil berichten das Rote Kreuz sowie die Ökumenische Menschenrechtskommission über Folter und unmenschliche Behandlung in den Gefängnissen der Unruheprovinzen. Insassen der Gefängnisse würden täglich mit Tränengas besprüht und geschlagen. Bis zu 14 Personen seien in einer Zelle von zwei mal drei Metern Größe untergebracht.