Mehrere Krankenversicherungen erhöhen Beiträge
AOKs
Der Vorstandschef der AOK Rheinland, Wilfried Jacobs, begründete die Erhöhung mit der allgemeinen Wirtschaftsschwäche und der damit verbundenen hohen Arbeitslosigkeit. Dadurch blieben die von den Krankenkassen eingeplanten Beitragseinnahmen aus. Zudem stiegen die Ausgaben der Kassen wieder höher als erwartet, besonders für Arzneimittel. Die AOK Rheinland ist mit 2,7 Millionen Versicherten die größte gesetzliche Krankenkasse in Nordrhein-Westfalen.
Die AOK Hessen mit 1,6 Millionen Versicherten und die Kassenärztliche Vereinigung des Landes (KV) machen sich gegenseitig für den höheren Beitragssatz verantwortlich. Hessens AOK-Vorstandschef Fritz Müller hatte erklärt, die Kosten für verordnete Arzneimittel lägen bereits im dritten Jahr über dem Wert, der mit der KV Hessen vereinbart worden sei. KV-Vorstandschefin Margita Bert nannte die Äußerungen Müllers "perfide". Die AOK stelle erst ein zu knapp bemessenes Arzneimittelbudget zur Verfügung, beklage dann "lauthals" dessen Überschreitung und attackiere schließlich die verschreibenden Ärzte.
Im Bundesgesundheitsministerium wurde daran erinnert, dass die AOK-Vorstände mit im Schnitt 130.000 Euro im Jahr ein hohes Gehalt bezögen. Dafür sei im Gegenzug ein "erstklassiges Kostenmanagement" zu erwarten.