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Bulgarisch, Rumänisch und Irisch sind Amtsprachen der EU

Lateinisch, Griechisch & Kyrillisch

Seit dem 1. Januar 2007 zählt die EU 23 Amtssprachen und drei verschiedene Schriften: Lateinisch, Griechisch und Kyrillisch. Neben Bulgarisch und Rumänisch ist auch Irlands zweite offizielle Sprache Gälisch nun EU-Amtsprache geworden. Die Sprachenvielfalt spiegelt nach Auffassung des Europaparlament die kulturelle Vielfalt Europas wider. Im Parlament legt man darauf großen Wert.

Die Geschichte der Europäischen Union ist die Geschichte von Erweiterungen und einem entsprechenden Zuwachs an Amtssprachen. Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), auf die die EU zurückgeht, kam von 1957 bis zur ersten Erweiterung 1973 mit nur vier Sprachen aus: Deutsch, Französisch, Italienisch und Niederländisch. Es folgten Dänisch und Englisch.

Nach der vierten Erweiterung 1995 waren es bereits elf Sprachen und die größte Erweiterung im Jahr 2004 brachte neun Sprachen hinzu. Seit dem 1. Januar 2007 sind es mit Bulgarisch, Rumänisch und Irisch nun 23. Die Zahl der EU-Mitgliedsstaaten ist mit 27 größer als die Zahl der Sprachen, weil einige Sprachen (u.a. Deutsch, Französisch, Niederländisch und Griechisch) in mehreren Ländern Amtsprachen sind.

Demokratie lebt nach Auffassung des Europaparlaments davon, dass man seine Meinung und Ideen frei ausdrücken kann. Dies ist für die meisten Menschen an die Muttersprache gebunden. Deshalb haben die EU-Abgeordneten das Recht, sich in der Amtssprache ihrer Wahl an Debatten zu beteiligen, zu lesen und zu schreiben. Entsprechend muss die Arbeit, zum Beispiel in den Ausschüssen, so organisiert werden, dass die Dokumente, über die entschieden wird, für alle beteiligten Abgeordneten verständlich sind und also übersetzt wurden.

Mit der jüngsten Erweiterung hat die Vielsprachigkeit in der EU nicht nur numerisch zugenommen, sondern nach Darstellung des Europaparlaments auch politisch ein größeres Gewicht. "Der neue rumänische EU-Kommissar Leonard Orban wurde speziell mit der Förderung der Sprachenvielfalt und der Sprachenkenntnisse betraut." Laut einer Eurobarometer-Umfrage gäben nämlich nur etwa die Hälfte der EU-Bürger an, eine Unterhaltung in einer Fremdsprache führen zu können. Die EU habe daher schon in der Vergangenheit Initiativen ergriffen, die unter anderem die Mehrsprachigkeit fördern sollen, wie etwa das Erasmus-Programm, an dem in 20 Jahren 1,2 Millionen Studenten teilgenommen haben.

2005 etwa wurden den Angaben zufolge allein für das Parlament über eine Millionen Seiten übersetzt. Die Kosten für die Mehrsprachigkeit halten sich laut Parlament dennoch in Grenzen: Insgesamt machten sie für alle EU-Organe zusammengenommen etwas mehr als 1 Prozent des EU-Haushaltes aus, wie in einem Bericht zu den Kosten der Mehrsprachigkeit des finnischen Abgeordneten Alexander Stubb (Europäische Volkspartei, EVP-ED) unlängst festgestellt wurde.