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NABU bezeichnet Fehmarnbelt-Brücke als Luftnummer

Brücke nach Dänemark

Bis zum Jahr 2018 soll eine Brücke über den Fehmarnbelt Deutschland und Dänemark verbinden. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und sein dänischer Amtskollege Flemming Hansen gaben am Freitag eine entsprechende Absichtserklärung ab. Der Naturschutzbund NABU bezeichnete das Ministertreffen als "Luftnummer". Die dänische und deutsche Regierung könnten sicherlich eine politische Willensbekundung für den 5,5 Milliarden teuren Bau einer festen Querung über den Fehmarnbelt äußern. Eine Entscheidung sei deswegen noch lange nicht gefallen. Die Naturschützer kündigten an, "jede Möglichkeit ausnutzen, um das aberwitzige Projekt mit juristischen Mitteln zu verhindern".

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) sei bisher noch überhaupt nicht in die Planungen mit einbezogen worden und wolle zunächst alle Optionen für die Verbindung zwischen Fehmarn und Rödby eingehend prüfen, so der Naturschutzbund. Das habe BfN-Präsident Hartmut Vogtmann erst in dieser Woche bei einem Besuch des NABU-Wasservogelreservats Wallnau bekräftigt. Dabei greife ein reichhaltiger Forderungskatalog, der besonders die ökologisch riskanten Aspekte eines Brückenbaus durch die sensible Ostsee beleuchten werde. Eine Ablehnung des Projektes sei daher nicht unwahrscheinlich.

Es sei bisher der Eindruck entstanden, Deutschland und Dänemark könnten frei über die Querung entscheiden, sagte NABU-Geschäftsführer Leif Miller. Für das internationale Seegewässer außerhalb der geltenden Dreimeilenzone nördlich von Puttgarden und südlich von Rödby sei jedoch die internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO für eine Genehmigung zuständig. Ob die jedoch aufgrund des hohen Kollisionsrisikos für Tanker und den damit verbundenen ökologischen Risiken für die Ostsee überhaupt zustimmen werde, sei höchst fraglich.

Nach der Absichtserklärung der Minister soll Dänemark alleiniger Eigentümer des Bauwerks sein. Dazu soll sich das Königreich verpflichten, für geeignete Zufahrten zu sorgen. Deutschland soll seinerseits den Ausbau der Anbindungen auf deutscher Seite bis Puttgarden übernehmen. Während die Straßenanbindung bis zur Eröffnung der Brücke fertig sein soll, soll die eingleisige Schienenstrecke erst sieben Jahre nach Inbetriebnahme der Brücke zweigleisig ausgebaut sein.

Die Parlamente in beiden Ländern müssen dem Projekt noch zustimmen. Außerdem ist ein Staatsvertrag nötig.