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Bauern-Proteste gegen Agro-Business und Gentechnik der G8

"Existenz-Zerstörung"

Einen Tag nach der Großdemonstration protestierten Bauern aus mehreren Ländern am Sonntag, den 3. Juni in Rostock gegen die Agrarpolitik der G8-Staat. Bauern aus Nepal, Nicaragua, der Türkei, Kanada, Palästina und vielen anderen Ländern liefen an der Spitze der Demonstration. Paul Nicholson, Landwirt aus dem spanischen Baskenland und Europakoordinator der weltweiten Kleinbauernorganisation "Via Campesina" sagt, "wir sind nach Rostock gekommen, weil die G8 politische und wirtschaftliche Entscheidungen trifft, die das Leben der Bauern weltweit bestimmen". Diese Politik zerstöre die Existenz von Millionen Kleinbauern jährlich.

Auch deutsche Bauern protestierten gegen die G8-Politik. Paul Janßen von der deutschen Bauernorganisation "Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft" kritisierte, die G8-Regierungen würden nur einen kleinen Teil der Weltbevölkerung vertreten. Es fehle ihnen an der Legitimation, die Agrarwirtschaft weltweit zu bestimmen. Janßen fordert für Bauern weltweit freien Zugang zu Land, Wasser, Saatgut sowie Bildung und Ernährungssouveränität. Es dürfe keine Bestimmung durch eine neoliberale Wirtschaft geben.

"Wir wollen hier die weltweiten Proteste gegen die Zerstörung der bäuerlichen Wirtschaft, gegen die Gentechnik sowie für die Erhaltung der Ernährungssouveränität der Bauern weltweit unterstützen", sagte Hauke Benner vom Netzwerk gegen die Globale Wirtschaft, Organisator der Demonstration.

Die Teilnehmer trugen Schilder und Transparente mit Aufschriften wie "G8 isst schiet", "Für eine gentechnikfreie Landwirtschaft", "Bauernhöfe statt Agrarfabriken" und "Widerstand keimt auf". Dem Zug voran laufen Teilnehmer in bis zu fünf Meter hohen Fantasiekostümen, mit denen die Welt, Pflanzen oder genmanipuliertes Gemüse symbolisiert wird.

Auf der Abschlusskundgebung am Neuen Markt jubelten offenbar viele, bei der Durchsage, dass Globalisierungskritiker bei Rostock ein 100 Quadratmeter großes Feld mit Genmais "kaputtgetrampelt" hätten. Unruhe kam auch auf, als die Veranstalter meldeten, dass zahlreiche Menschen auf dem Weg zur Demonstration von der Polizei zurückgehalten worden sein sollen.

Nach der Demonstration protestierte eine Fahrradrallye in Groß Lüsewitz gegen das dort ansässige Agro-Bio-Technikum und dessen Genforschung sowie gegen Freilandversuche.