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Özdemir bei Grünen wieder für Parteivorsitz im Gespräch

Comeback nach Hunzinger-Kredit

Der Grünen-Europaabgeordnete Cem Özdemir steht möglicherweise vor einem großen Comeback in der Bundespolitik. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge schließt Özdemir eine Kandidatur um den Parteivorsitz der Grünen nicht mehr kategorisch aus. Özdemir sagte dem Blatt: "Es bleibt dabei, dass ich gegenwärtig nicht vorhabe, Parteivorsitzender zu werden. Ich konzentriere mich auf meine Kandidatur in Baden-Württemberg." Bislang hatte Özdemir eine Kandidatur mit Verweis auf seine familiäre Situation strikt abgelehnt.

Die Grünen werden derzeit von der Doppelspitze aus Claudia Roth und Reinhard Bütikofer geführt. Letzterer hatte angekündigt, dass er auf dem Erfurter Bundesparteitag im November nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren wird. Er will sich stattdessen bei der Europawahl 2009 um ein Mandat bewerben.

Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge bemühen sich mehrere Vertreter des Realo-Parteiflügels, Özdemir doch noch zu einer Kandidatur zu bewegen. Özdemir sagte auf die Frage, was sich ändern müsse, damit er doch den Parteivorsitz anstrebt: "Entscheidender ist doch, ein schlagkräftiges Team für den anstehenden Bundestagswahlkampf aufzubauen. Dabei will ich helfen." Bütikofers Nachfolge sei dabei ein wichtiger, aber nicht der einzige Baustein.

Özdemir war bis 2002 einer der schillerndsten Grünen-Politiker im Bundestag. Der in Deutschland geborene Sohn türkischer Eltern stolperte damals aber über einen zinsgünstigen Kredit des PR-Beraters Moritz Hunzinger. Özdemir zog sich daraufhin für einige Jahre aus der Bundespolitik zurück.