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Ex-Senator Kusch will angeblich keine Suizidhilfe mehr anbieten

Nach Gerichtsurteil

Der Suizidhelfer und frühere Hamburger Justizsenator Roger Kusch will angeblich keine Sterbehilfe mehr leisten. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" vom Freitag (20. Februar) zieht der Jurist damit die Konsequenzen aus einem Urteil des Hamburger Verwaltungsgerichts, das ihm am 6. Februar die Beihilfe zum Suizid untersagt hatte. "Ich finde diese Entscheidung zwar falsch, ich werde den Beschluss aber respektieren - ich biete die Suizidbegleitung nicht mehr an", zitierte das Magazin den Ex-Senator. Unmittelbar nach dem Urteil hatte Kusch noch angekündigt, dass er Rechtsmittel dagegen einlegen wolle.

Seinen Meinungswandel begründete der Jurist mit den Schwierigkeiten, in Deutschland auf legale Weise an entsprechende Medikamente zu gelangen: "Sie müssen immer mit Tricks und Heimlichkeiten arbeiten, und das finde ich am Lebensende unwürdig." Allerdings sei ihm erst mit der Zeit klar geworden, wie "belastend" diese Situation für alle Beteiligten sei. Menschen, die sich weiterhin bei ihm meldeten, werde er raten, sich an Schweizer Organisationen wie Dignitas zu wenden.

Die Deutsche Hospiz Stiftung zeigte sich erleichtert. Nun habe die Geschäftemacherei mit dem Tod und der Angst ein Ende, sagte der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation, Eugen Brysch. Jetzt sei jedoch die Politik aufgefordert zu handeln, damit das Problem nicht ins Ausland verschoben werde.

"Die Angst vor schlechter Pflege und vor Fehlversorgung am Lebensende ist allgegenwärtig. Wir brauchen einen grundsätzlichen Wandel in der Gesundheitsversorgung, die nun mit praktischen Angeboten die Pflegekatastrophe verhindern muss", forderte Brysch.