Seite 1 bei Google kann so einfach sein.

Landen abgerissene Atomkraftwerke auf Hausmülldeponien?

Strahlenschutz-Novelle

Umweltverbände und Strahlenschutz-Fachleute warnen vor einer weiteren Verwässerung der Strahlenschutz-Novelle. Nach Informationen von Renate Backhaus vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) werde es der Atomindustrie mit den geplanten "Freigaberegelung" möglich, den größten Teil des Atommülls, der beim Abriss der Atomkraftwerke in den kommenden Jahrzehnten anfällt, auf normalen Deponien, in Baumaterial, im Straßenbelag oder im Metallrecycling unterzubringen." Das Bundesumweltministerium weist diese Möglichkeit in einer Reaktion nicht zurück, sondern verweist nur auf einen Grenzwert von "0,01 Millisievert im Jahr für die mögliche zusätzliche Belastung für Einzelpersonen der Bevölkerung."

Die Gesellschaft für Strahlenschutz, die Ärzteorganisation IPPNW, das Otto-Hug-Strahleninstitut und die Umweltschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie Robin Wood rechnen nun sogar mit einer weiteren Verschlechterung der Strahlenschutz-Bestimmungen durch die anstehenden Verhandlungen mit den Bundesländern.

Ellis Huber von der Ärzteoranisation IPPNW kritisiert, dass es nach der neuen Strahlenschutz-Verordnung möglich sein soll, dass schwangere Frauen in Kontrollbereichen arbeiten. Es sei bekannt, dass fetale Schilddrüsen auf die Belastung mit radioaktivem Jod bis zu 200mal empfindlicher reagieren als die Schilddrüsen der Mütter. "Es ist daher absolut unverantwortlich, dass die vorgelegte Novelle es nun sogar ausdrücklich zulässt, dass schwangere Frauen auch im Kontrollbereich arbeiten können, wo Strahlendosen von 6000 Millisievert pro Jahr verursacht werden können. Theoretisch kann das ungeborene Kind so bereits nach 20 Minuten den Grenzwert von 1 Millisievert pro Jahr erreichen."

Das Bundesumweltministerium schreibt in seiner Reaktion, der Schutz des werdenden Lebens bei beruflich strahlenexponierten Arbeitnehmerinnen werde verbessert: Künftig gebe es noch strengere Grenzwerte und verstärkte Schutzanforderungen sowohl für das ungeborene Leben als auch für die schwangere Frau.

Allgemein gelte, dass bei Personen, die beruflich radioaktiver Strahlung ausgesetzt sind, der Grenzwert von 50 auf 20 Millisievert reduziert werde.

Für den Strahlenbiologen Wolfgang Köhnlein ist das nicht hinreichend. "Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen 20 Jahre haben eindeutig gezeigt, dass das Strahlenrisiko mindestens um den Faktor 10 höher ist als bislang angenommen."

Der ehemalige Umweltminister der DDR-Übergangsregierung, Sebastian Pflugbeil, heute Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz weist darauf hin, dass die bisher geltenden "Organdosisgrenzwerte" komplett gestrichen werden sollen. Anstelle der bisherigen Organdosis von 150 Millisievert für die Knochenoberfläche sollen künftig bis zu 2000 Millisievert pro Jahr zulässig sein.

Für den BUND stellt sich die geplante Strahlenschutznovelle als neue Subvention für die Atomindustrie dar: "Wir sind nicht bereit, zu akzeptieren, dass die Atomindustrie nach massiven Subventionen bei der Entwicklung der Atomenergienutzung und beim Betrieb der Atomkraftwerke nun auch noch durch gelockerte Strahlenschutzregeln in der Phase der Stilllegung und des Abrisses ihrer Anlagen und der Endlagerung des Atommülls massiv entlastet wird - und das auf Kosten der Gesundheit vieler Generationen."

Am 21. Mai. 2001

Uranbergbau

31.325 Erkrankungen ehemaliger Beschäftigter der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut wurden bis 1999 als Berufskrankheit anerkannt. In 7.695 Fällen habe es sich um von Strahlen verursachte Krebserkrankungen gehandelt, erklärte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der PDS. Von 1991 bis 1999 seien 1.890 Personen verstorben, bei denen das für die Berufskrankheit ursächliche Leiden zum Tod geführt habe. Im vergangenen Jahr seien 1.592 Beschäftigte der Wismut GmbH als beruflich strahlenexponierte Personen eingestuft worden. Nach Angaben der Regierung geht der Strahlenschutz davon aus, dass auch niedrige Strahlenexpositionen mit Gesundheitsrisiken verbunden sind, wenn auch nur mit der entsprechend geringen Wahrscheinlichkeit. Die Grenzwerte in der Strahlenschutzverordnung seien deshalb keine Schwellenwerte, unterhalb derer keine Effekte auftreten würden. Auch bei niedrigen Expositionen seien Effekte zu beobachten und individuelle Schäden könnten nicht ausgeschlossen werden.

Am 19-06-2001

Morsleben

Nach dem Einsturz eines Stollens im Atomendlager Morsleben in Sachsen-Anhalt fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) schnelle Initiativen zur Sicherung der Anlage. "Der Grubeneinbruch sollte auch dem verschlafensten Verwaltungsbeamten vor Augen geführt haben, dass mit Aussitzen allein dem Risiko nicht zu begegnen ist", kritisierte BUND-Landesgeschäftsführer Oliver Wendenkampf am Dienstag in Magdeburg. Nach seiner Ansicht sind nicht nur vorzeitige Sicherungen an der Einbruchstelle nötig. Auch die Stillegung müsse schneller vorangetrieben werden. Ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) sagte, dass derzeit Spezialisten der Strahlenschutzbehörde und des Bergamtes Staßfurt vor Ort seien, um erste Untersuchungen vorzunehmen. Am Montag war bekannt geworden, dass in der vergangenen Woche im Atomendlager ein tonnenschwerer Salzbrocken von der Decke gestürzt war. An der betroffenen Stelle war laut BfS kein Atommüll gelagert. Es gab keine Verletzten.

Wegen möglicher Einsturzgefahren waren in der Vergangenheit bereits Hohlräume in Morsleben verfüllt worden. Von November 2000 bis April dieses Jahres wurden im Südfeld Tausende Tonnen Salzgrus unter Tage in zwei Kammern geschüttet, um ein Herabstürzen der Decke auf den Atommüll zu verhindert. In Morsleben lagern rund 37.000 Kubikmeter mittel- und schwachradioaktive Abfälle.

Am 04-12-2001

Von und nach La Hague

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter hat den Transport von zwölf Behältern mit Atommüll nach Gorleben genehmigt. Das Material aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague darf bis Ende des Jahres in das niedersächsische Zwischenlager transportiert werden, teilte das Bundesamt am Dienstag in Salzgitter mit. Außerdem genehmigte die Behörde Transporte abgebrannter Brennelemente aus dem nicht mehr betriebenen AKW Mühlheim-Kärlich und dem AKW Philippsburg nach La Hague. Zudem dürfen abgebrannte Brennelemente aus dem AKW Unterweser in die britische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield gebracht werden. Wann von den Genehmigungen Gebrauch gemacht wird, liegt an der Nuclear Cargo + Service GmbH und den jeweiligen Kraftwerksbetreibern.

Am 02-04-2002

Diskussion

Das Morsleben-Netzwerk lädt am kommenden Samstag, den 19. Juni um 14 Uhr zu einem Morsleben-Workshop in Magdeburg ein. Es handele sich hierbei um ein bundesweites Vernetzungstreffen von Morsleben-kritischen Personen und Organisationen, die sich mit der Stillegung der Atomanlage auseinandersetzen. Schwerpunkttehmen des Treffens sollen Kritikpunkte am Stillegungskonzept des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), die Beauftragung einer Schwachstellen-Analyse und das in Morsleben eingesetzte Verfüllmaterial sein. An dem Treffen sind Vertreter aus der Region (Helmstedt, Magdeburg, Haldensleben), von bundesweiten Organisationen wie der Bundeskoordination Studentische Ökologiearbeit und von Standortinitiativen aus Gorleben und Schacht Konrad beteiligt.

Der Beschluss für die Stillegung Morslebens ist bereits viele Jahre alt; seitdem hat sich wenig getan. Im Juli will das BfS endlich die vollständigen Planungsunterlagen an die Genehmigungsbehörde übergeben. Die Kritiker der BfS-Planungen befürchten, dass die Langzeitsicherheit nicht nachgewiesen werden kann und aufgrund der bereits vorhandenen Einlagerungen ein fauler Kompromiss zu lasten von Mensch und Umwelt entstehen könnte.

Im Morsleben-Netzwerk haben sich Organisationen und Einzelpersonen zusammengefunden, die die Stillegung des Endlagers Morsleben kritisch begleiten, Fragen stellen und den politischen Druck auf die Entscheidungsträger in der Politik soweit erhöhen wollen, dass es keinen ?Sicherheitsrabatt? gebe.

Am 14-06-2004

Atomtransporte

Mit Mahnwachen am Bahnhof Münster und Waltrop demonstrierten am Mittwoch morgen Atomkraftgegner aus dem Münsterland gegen einen erneuten Atomtransport aus dem Atomkraftwerk Unterweser (Essensham). Betroffen war die Bahnstecke Rheine-Münster-Hamm. Mitten im Berufsverkehr wurde die strahlende Fracht unter Begleitung des Bundesgrenzschutzes und der Polizei durch Wohngebiete und Innenstädte des Münsterlandes gefahren. "Jeder Transport bedeutet eine Gefährdung für die hiesige Bevölkerung. Die örtlichen Behörden wurden wiedermal nicht informiert und der Katastrophenschutz ist auf einen möglichen Unfall nicht vorbereitet," kritisierten die Bürgerinitiativen.

Ziel des Atomtransportes ist die Wiederaufbereitungsanlage in La Hague (Frankreich), von wo der Atommüll in wenigen Jahren wieder zurück in die sogenannten Zwischenlager Ahaus und Gorleben transportiert werden muß. "Solange auch nur ein Atomkraftwerk am Netz ist, muß Schluß sein mit diesem sinnlosen Atommülltourismus", fordern die Atomkraftgegner und kündigen schon jetzt weitere Proteste für den Herbst an. Im Mittelpunkt stehen dabei die Protestaktionen gegen die bevorstehenden Straßenatomtransporte aus dem ehemaligen Forschungsreaktor Rossendorf bei Dresden in das Zwischenlager Ahaus und gegen die Erweiterungspläne an der Urananreicherungsanlage in Gronau.

Aktuell findet am Donnerstag, den 2.9.04 um 10.00 Uhr vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster ein neuer Termin zur Verhandlung der Aufbewahrungsgenehmigung und der ersten und zweiten Änderungsgenehmigung für die Einlagerung von Atommüll im Brennelemente Zwischenlager Ahaus (BZA). Die Sitzung ist vor dem OVG Münster, Aegidiikirchplatz 5, Sitzungssaal 1. Schon am 26. Februar 2004 war ein Verhandlungstermin angesetzt, der aber wegen der Erkrankung des Richters abgesagt wurde.

Das Verfahren wird seit 1997 betrieben und ist ein Folgeverfahren des seit nunmehr 20 Jahren dauernden Rechtsstreites. Hermann Lenting und Hartmut Liebermann klagen mit Unterstützung der UWG Ahaus und der BI Ahaus gegen die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erteilte Einlagergenehmigung von Atommüll in das BZA.

Am 01-09-2004

Genehmigt

Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat am Montag den Antrag der nordrhein-westfälischen Landesregierung gegen die Genehmigung des Castor-Transports vom sächsischen Rossendorf nach Ahaus abgewiesen. Die Entscheidung sei unanfechtbar, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter. Das BfS hatte im März die Beförderung von Kernbrennstoffen aus dem Forschungszentrum in Rossendorf auf der Straße nach Ahaus genehmigt. Zuvor war das Land Nordrhein-Westfalen bereits vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig mit einem Eilantrag gescheitert.

Die vom Düsseldorfer Innenminister Fritz Behrens (SPD) "in bemerkenswerter Form vorgetragenen Anwürfe" hätten sich "als völlig haltlos erwiesen", sagte BfS-Präsident Wolfram König. Das Urteil bestätige, dass sich seine Behörde "nicht missbräuchlich über die Interessen des Landes hinweg gesetzt" habe.

Zwischen Sachsen und Nordrhein-Westfalen war es wegen der Transporte in den vergangenen Monaten zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Sachsen hat die Genehmigung des BfS erhalten, 18 Castorbehälter mit insgesamt 951 Brennstäben aus dem ehemaligen Forschungsreaktor auf der Straße nach Ahaus zu befördern.

Am 11-10-2004

Kinder-Leukämie in AKW-Nähe

Über die Ursachen der Leukämieerkrankungen von Kindern in der Umgebung von Nuklearanlagen in Schleswig-Holstein gibt es neuen Streit. Mehrere Wissenschaftler der mit der Untersuchung beauftragten Fachkommission des Bundeslandes kündigten am Montag in Berlin ihren Rückzug aus dem Gremium an. Sie protestierten damit, wie es hieß, "gegen die Verschleierungspolitik der schleswig-holsteinischen Aufsichtsbehörde". Die Wissenschaftler argumentierten, dass "seit dem sprunghaften Anstieg der Erkrankungsfälle im Jahr 1990" in der betroffenen Region um das Atomkraftwerk Krümmel sowie weiterer Nuklearanlagen bei Geesthacht "die Zahl der Leukämieerkrankungen bis heute dreifach überhöht geblieben" sei. In ihrem Abschlussbericht, der der Nachrichtenagentur ddp vorliegt, sehen die Wissenschaftler "den Verdacht einer unzulässigen radioaktiven Kontamination der Umgebung bestätigt".

Über die Ursachen für die Häufung der beobachteten Leukämieerkrankungen gibt es seit längerem widersprüchliche Untersuchungen. Nach Ansicht des Bundesamtes für Strahlenschutz besteht "bislang kein nachweisbarer Zusammenhang" zwischen den Erkrankungen und den atomaren Anlagen in der Region Geesthacht und der Elbmarsch, sagte Behördensprecher Dirk Daiber. Zu diesem Schluss war auch die Leukämiestudie gekommen, die der Direktor des Bremer Instituts für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS), Eberhard Greiser, im April 2003 vorgestellt hatte.

Daiber verwies auf noch ausstehende Untersuchungsergebnisse der 2003 begonnenen Studie zu "Kindlichen Tumoren in der Umgebung westdeutscher Leistungsreaktoren". Das Bundesamt werde nach Abschluss der ersten Teilstudie voraussichtlich Ende 2004 und nach Abschluss der Gesamtstudie voraussichtlich Anfang 2006 berichten.

Am 01-11-2004

Tschernobyl

Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" sind auch knapp 20 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Wild, aber auch Pilze in einigen Teilen Bayerns noch immer übermäßig durch radioaktive Strahlung belastet. Dies habe kürzlich der Fall eines im Bayerischen Wald geschossenen Wildschweins gezeigt, das mit 70.000 Becquerel pro Kilo Fleisch den Grenzwert von 600 um mehr als das Hundertfache überschritten habe.

In den sogenannten Fallout-Gebieten, den Gegenden, in denen sich die mit dem radioaktiven Cäsium 137 angereicherte Wolke aus der Ukraine schließlich abregnete, sei die Verstrahlung im Boden immer noch sehr hoch. Forstenrieder Park, Ebersberger Forst und Bayerischer Wald seien die am stärksten betroffenen Regionen in Süd- und Ostbayern. Hier liege die radioaktive Belastung von Pilzen, Beeren und Wild immer noch über dem Grenzwert.

Von der Radioaktivität stark betroffen sind Wildschweine, schreibt die Zeitung. "Sie nehmen Pilze und Wurzeln aus dem Erdreich auf und sind deshalb besonders belastet", so Dirk van der Sant vom Bayerischen Landesjagdverband. Die Belastung des Wildschweins aus dem Bayerwald entspreche in etwa der von drei Röntgenaufnahmen.

In exponierten Lagen des Bayerischen Walds habe das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in den vergangenen Jahren im Mittel eine Strahlenbelastung von 7000 bis 9000 Becquerel pro Kilogramm gemessen. Auch im Landkreis Deggendorf seien in den vergangenen Wochen Wildschweine geschossen worden, deren Strahlenbelastung deutlich über dem Grenzwert gelegen habe. "Bei der Population rechts der Donau kann allerdings keine Verstrahlung nachgewiesen werden", so der Kreisjagdberater von Deggendorf, Fritz Nirschl. Er habe kürzlich Wildschweine und Rehe aus diesen Revieren testen lassen.

Neben der Wildschwein-Delikatesse Hirschtrüffel können nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums auch Maronenröhrlinge den Grenzwert überschreiten. Die in Bayern im Handel erhältlichen Steinpilze, Pfifferlinge, aber auch Beeren, seien aber unbedenklich.

Am 03-08-2005

Atommüll-Lager

Mit einer 52 Kilometer langen Lichterkette wollen Atomkraftgegner gegen die Atommülllager Asse und Schacht Konrad protestieren. Die Menschenkette solle von Braunschweig zum Bergwerk Asse und von dort zum Schacht Konrad führen, wie Sprecher von Bürgerinitiativen am Dienstag (16. Dezember) mitteilten. Als Termin für die Aktion wurde der 26. Februar genannt. Im Atommülllager Asse liegen etwa 126.000 Fässer mit schwach und mittelradioaktivem Atommüll.

Das Bundesamt für Strahlenschutz als neuer Betreiber soll im kommenden Jahr die sichere Schließung der Anlage vorbereiten. Die frühere Eisenerzgrube Konrad in Salzgitter wird derzeit zum Endlager für schwach und mittelradioaktive Abfälle umgebaut. Es soll 2013 oder 2014 in Betrieb genommen werden.

Am 16-12-2008

Asse

Nach dem Bekanntwerden neuer Schäden im Atommülllager Asse haben die Grünen im niedersächsischen Landtag weitere Untersuchungen verlangt. Die Ergebnisse seismischer Messungen im Bereich der Einlagerungskammern für den Atommüll müssten gründlich analysiert werden, sagte Fraktionschef Stefan Wenzel am Donnerstag (15. Januar) in Hannover. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als neuer Betreiber des Bergwerks Asse hatte zuvor mitgeteilt, dass eine Kammer auf 750 Metern Tiefe beschädigt ist. Es bestehe die Gefahr, dass sich Gesteinsbrocken aus einer Zwischendecke lösten und auf die in dem Hohlraum lagernden Fässer mit Atommüll stürzten. Damit keine Radioaktivität entweichen kann, will das BfS die Abdichtung der Kammer umgehend mit Beton verstärken. Wenzel zufolge muss nun auch geprüft werden, ob eine Öffnung der betroffenen Kammer möglich ist. Alle Maßnahmen müssten jedoch so angelegt werden, dass eine Bergung des Atommülls möglich bleibe, sagte der Grünen-Politiker. Die neuen Schäden in der Asse waren am Donnerstag auch Thema einer Landtagsdebatte. Am Abend wollte sich der Umweltausschuss in einer Sondersitzung mit dem Thema befassen.

Am 15-01-2009