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Goldförderpläne internationaler Konzerne vergiften Land und Menschen

Rumänien

Mit einer Protestaktion in der rumänischen Hauptstadt Bukarest machten freiwillige Aktivisten aus Belgien, Holland, der Slowakei, Ungarn u. England auf Pläne multinationaler Großkonzerne in Rumänien aufmerksam. Auf dem Tor des Triumphbogens in Bukarest entfalteten sie große Poster. Die rumänische Polizei riss die Transparente mit der Aufschrift "Rosia Montana bringt den Tod" wieder herab. Rosia Montana ist ein Gebiet in der rumänischen Provinz Transylvanien - genauer: im Westgebirge. Dort sollen große Goldvorkommen existieren. Die kanadische Firma mit Namen 'Rosia Montana Gold Corporation' (deren Mehrheit von einer kanadischen Bergbau- u. Entwicklungsfirma namens 'Gabriel Resources' gehalten wird) stach ihre Konkurrenz aus und zahlte eine extrem hohe Gebühr für die Lizenz zur Ausbeutung des Goldvorkommens im rumänischen Westgebirge. Diese Ausbeutung wird mit Dynamit und Zyanit geschehen und aus den Bergen eine tote Mondlandschaft machen.

Die erste Start-up-Investition wird schätzungsweise bei über 250 Millionen Dollar liegen. 60 Prozent dieser Summe entfallen allein auf die Umsiedlung von 900 Familien beziehungsweise auf den Ankauf von deren Land. Selbst Friedhöfe und Kirchen werden umgesiedelt. Auf dem entsiedelten Terrain sollen neue Gebäude und Siedlungen entstehen. Die Greenpeace-Aktivisten interessieren sich für die ökologische Seite, die Folgen, des Bergwerkprojekts mit offener Grube. Alle 5 Berge werden abgetragen und ausgelöscht. An ihrer Stelle werden riesige Krater entstehen - fast 350 m tief. Auch die Täler werden verschwinden. Man wird sie partitionieren u. in riesige Giftreservoirs verwandeln. Derzeit gibt es noch keine andere Methode zur Trennung von Gold u. Erz als die Anwendung der sogenannten Zyanidmethode. Inzwischen gibt man zu, dass dafür bis zu 5 000 t reines Zyanid im Jahr nötig sein werden. Die Folgen eines Dammbruchs, bei dem die Blausäure frei wurde, erlebte Rumänien erst im Jahr 2000 beim totalen Fischsterben an der Theiss und ihren Nebenflüssen.

Aus veröffentlichtem Datenmaterial geht hervor, dass pro Jahr 420 Millionen Tonnen Erz gefördert werden sollen, das, so die Erwartungen der kanadischen Firma, 1,7 Tonnen Gold enthält. Der rumänische Umweltminister Petre Lificiu scheint sich im klaren zu sein, was da auf die Menschen der Region zukommt: "Alles wird schwanken und wackeln. 70 Mülllaster mit einer Ladekapazität von 100 Tonnen werden jede Stunde bis zum Rand vollgeladen. Es wird die reinste Hölle". Und obgleich er das zugibt, hat er bislang keine Einwände gegen das 'Rosia-Montana'-Projekt. Laut 'Mining Watch Canada' "ist die rumänische Regierung zu 20 Prozent an dem Projekt beteiligt und zwar durch das staatliche Bergbauunternehmen Minvest. Es wird am Produktionserlös zu 2 Prozent beteiligt sein".

Tag für Tag wird man in 'Rosia Montana' 150 Tonnen Dynamit zur Explosion bringen. Eine Lokalzeitung schreibt berechtigt: "Zukünftigen Generationen in Rumänien wird eine Art Mondlandschaft hinterlassen. Alles, was zurückbleibt, ist Wüste". Aber noch ist nicht alles verloren. Zwar hat das kanadische Unternehmen die Umsiedlung der Bewohner des Westgebirges bereits gestartet. Gleichzeitig sieht sich nun das rumänische Parlament gezwungen, sich klar zum Projekt zu äußern. Und Premier Adrian Nastase erklärt, "das Minenausbeutungsprojekt 'Rosia Montana' wird erst dann mit Genehmigung weiterverfolgt werden dürfen, wenn es klare Garantien zur Einhaltung europäischer Öko-Standards gibt". Dennoch sei es laut Greenpeace sehr unwahrscheinlich, dass die korrupten rumänischen Polit-Eliten der brutalen Kolonialisierung durch multinationale Konzerne wirklich Einhalt gebieten - nicht aus ökologischen oder sozialen Gründen jedenfalls. Diese dringliche Aufgabe bleibe den Umweltschützern vorbehalten.