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Sozial benachteiligte Kinder sind laut Studie häufiger krank

Chronische Krankheiten & Unfälle

Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien werden häufiger krank als bessergestellte Gleichaltrige. Das geht aus einer bundesweiten Studie des Robert-Koch-Instituts hervor, die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Mittwoch in Berlin vorgestellte. Demnach sind sozial benachteiligte Kinder häufiger von chronischen Krankheiten und Unfällen betroffen, treiben weniger Sport und gehen seltener zum Arzt.

Das Institut hatte im Auftrag der Bundesregierung zwischen 2003 und 2006 knapp 18.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren untersucht.

"Im Großen und Ganzen geht es Kindern in Deutschland gut", meint die Ministerin, "aber es gibt eben auch das Gegenteil." So haben chronische Krankheiten der Studie zufolge zugenommen. Jeweils rund 13 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden an Bronchitis beziehungsweise Neurodermitis. Mehr als 11 Prozent der Mädchen und fast 18 Prozent der Jungen weisen Verhaltensauffälligkeiten oder emotionale Probleme auf.

"Anlass zur Sorge" bereitet laut Schmidt, dass in allen Krankheits- und Risikofeldern sozial schwächere beziehungsweise Kinder mit Migrationshintergrund Spitzenreiter seien.

Kinder berufstätiger Eltern sind der Studie zufolge seltener verhaltensauffällig als Gleichaltrige, die zu Hause betreut werden. "Gesundheit hat viel mit Bildung und Erziehung zu tun", sagte Schmidt mit Blick auf den Koalitionsstreit zur Kleinkinderbetreuung.

Weiter ergab die Studie, dass 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen Übergewicht haben. Bei den Mädchen im Teenageralter sind es sogar fast 30 Prozent. Ein Großteil der Untersuchten treibt regelmäßig Sport. Die deutlichsten Bewegungsdefizite weisen Mädchen mit niedrigem Sozialstatus und Migrationshintergrund auf. Jeder fünfte Jugendliche raucht. Am höchsten ist der Raucheranteil an Hauptschulen in den neuen Bundesländern.