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Greenpeace spricht einzeln mit 150 Bundestagsabgeordneten

"Berliner Urwaldtage"

Greenpeace-Aktivisten startete die "Berliner Urwaldtage", an denen sie bis Freitag in einer einmaligen politischen Aktion Einzelgespräche mit Abgeordneten führen werden. Über 100 Umweltschützer werden Termine mit 150 Volksvertretern aller Parteien im Deutschen Bundestag wahrnehmen. Inhalt der Gespräche: Deutschland soll sich bei der UN-Konferenz zur Konvention über Biologische Vielfalt vom 7. bis 19. April in Den Haag für einen wirksamen weltweiten Urwaldschutz einsetzen. Der Gesprächs-Marathon begann beim Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Matthias Berninger, der für Forstwirtschaft zuständig ist.

"Urwaldzerstörung in Russland und im Amazonas hat auch mit dem Holz- und Papierverbrauch in Deutschland zu tun", begründet in Berlin Martin Kaiser, Greenpeace-Urwaldexperte, die einmalige Aktion. Denn die Zerstörung der Urwälder schreitet dramatisch voran: Alle zwei Sekunden wird Urwald in der Größe eines Fußballfeldes vernichtet, jährlich geht Urwald in der Größe von Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen unwiederbringlich verloren.

Anlässlich der UN-Konferenz zur Konvention über Biologische Vielfalt vom 7. bis 19. April in Den Haag fordert Greenpeace von den Abgeordneten des Bundestages volle Unterstützung für den Schutz der Heimat von Jaguar, Tiger, Wolf und Orang-Utan. "Wir wollen von den Abgeordneten, dass Urwaldschutz jetzt auf die politische Agenda der Bundesregierung gesetzt wird", sagt Kaiser. "Dazu gehört der sofortige Stopp des Imports von Holz aus Urwaldzerstörung und die verbindliche, finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer für den Erhalt und nicht die Abholzung der letzten Urwälder". Deutschland soll in Den Haag in einem zu beschließenden Arbeitsprogramm eine

Führungsrolle im Urwaldschutz einnehmen.

Parallel zu den Gesprächen in Berlin dauert die Greenpeace-Aktion im nordrhein-westfälischen Preußisch-Oldendorf an: Die Umweltschützer protestieren schon seit neun Tagen ununterbrochen an den Entladekränen der Firma "Fritz Offermann", einem der größten Importeure von afrikanischem Urwaldholz. Greenpeace führte zudem in den vergangenen Wochen Aktionen gegen Urwaldholzimporte in fünf europäischen Häfen durch und protestierte gegen einen Pipeline-Bau quer durch den Regenwald von Ecuador, den die Westdeutsche Landesbank mit Rückendeckung der nordrhein-westfälischen Landesregierung finanziert.