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16-jähriger Schüler kritisiert Schulen und Medien

"Kaum Informationen zum Artenschutz vorhanden"

Anlässlich des internationalen Tages der biologischen Vielfalt am Mittwoch kritisiert der 16-jährige Christoph Schneider die schlechte Informationslage zu Themen des Umwelt- und Artenschutzes. Seiner Ansicht nach seien die meisten Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene nur unzureichend über die Problematik des weltweiten Artensterbens aufgeklärt. Der Jugendliche kritisiert vor allem die unzureichende Information der Kinder und Jugendlichen in der Schule. Seiner Erfahrung nach würde man in den Bildungseinrichtungen kaum über das Thema sprechen.

"Während meiner bisherigen Schullaufbahn hat man mit meiner Klasse noch nicht einmal ernsthaft über dieses wichtige Thema gesprochen. Dies finde ich sehr schade, da das Thema bei meinen uninformierten Klassenkameraden so ein negatives Image bekommen konnte", erklärte der Gymnasiast. Man müsse sich seiner Ansicht nach dann auch gar nicht wundern, wenn so eine Gesellschaft entstehe, die ihren Müll einfach auf der Straße fallen lasse oder ins Gebüsch werfe, wie dies unter Jugendlichen mittlerweile "Mode" sei.

Auch schreibt Schneider den Medien eine wichtige Rolle in der Umweltbildung zu. Da nur 1-2 Prozent aller Medieninhalte einen Umweltbezug hätten, würde die Sensibilität für den Umwelt- und Artenschutz auch bei den Erwachsenen, also den Eltern, sehr stark nachlassen. "Die meisten Mitbürger wissen gar nicht, dass sie sich durch den Kauf mancher Produkte an der Umweltzerstörung beteiligen." Als Beispiel nennt der junge Umweltschützer die starke Nachfrage nach Getränkedosen. Für die Herstellung der Dosen müssten weite Flächen des Regenwaldes abgeholzt werden um den Aluminium-Grundstoff Bauxit abbauen zu können. "Damit", so Schneider, "machen wir uns an der rasanten Regenwaldzerstörung und damit am weltweiten Artensterben mitschuldig."

Gleichzeitig wären die Möglichkeiten der weiteren Information, zum Beispiel durch Bücher, ebenfalls sehr stark eingeschränkt. "Ich beobachte schon seit langer Zeit, wie gute Umweltbücher, die die Problematik veranschaulichen, auslaufen und nicht erneut aufgelegt werden." Dies findet der Gymnasiast sehr schade, da er durch selbst erst durch Bücher zum Umweltschutz kam.

Als Schneider im Alter von 10 Jahren durch ein Jugendbuch auf die fortschreitende Umweltzerstörung aufmerksam gemacht wurde, war für ihn sofort klar, dass er sich für den Naturschutz engagieren möchte. Kurze Zeit später sammelte er bereits seine ersten Unterschriften und gründete im Internet die Umweltseite "UmweltschutzWeb.de".

Inzwischen zieht sein "UmweltschutzWeb.de-Netzwerk" wöchentlich über 2.200 Besucher an, die er über die fortschreitende Regenwaldzerstörung und das Artensterben, aber auch über die aktuelle Umweltpolitik informiert.

Damit möchte der mehrfache Umweltpreisträger (u.a. "Goldene Natur" von ZDF und HörZu) wenigstens zu etwas mehr Umweltbewusstsein beitragen.