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Fairer Handel immer erfolgreicher

40 Prozent Bio-Produkte

In Deutschland entscheiden sich immer mehr Kunden für "fair" gehandelte Nahrungsmittel. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz mit einem Warenwert von 56 Millionen Euro um rund vier Prozent, wie die Organisation TransFair am Dienstag in Bonn mitteilte. Bei Rugmark, dem Label für vernünftige Standards in der Teppich-Produktion, brachte das vergangene Jahr dagegen einen Umsatzrückgang.

Bei TransFair erhalten die Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Südamerika einen Preis für ihre Produkte, der ihre Kosten deckt und Investitionen in Produktqualität, Umwelt und Sozialprogramme ermöglicht. Das verschafft den Erzeugern im herkömmlichen Welthandel eine bessere Ausgangsposition, gibt der ländlichen Entwicklung wichtige Impulse und soll dem Anwachsen der Slums in den großen Städten entgegenwirken.

Bei Kaffee, der zwei Drittel des Umsatzes im Fairen Handel ausmacht, kam es zu einem leichten Plus: Im Jahr 2001 wurden 28 Tonnen mehr als im Vorjahr verkauft, der Absatz stieg auf 3127 Tonnen. Damit konnten die Kaffeegenossenschaften allein auf dem deutschen Markt Direkteinnahmen von zwölf Millionen Euro erzielen. Mit 170 Tonnen wurden letztes Jahr elf Prozent mehr Tee mit dem TransFair-Siegel aufgebrüht. Auch Orangensaft überbot das Vorjahresergebnis um elf Prozent.

Fair gehandelte Süßigkeiten wurden deutlich mehr vernascht: Leckermäuler kauften 24 Prozent mehr Schokolade und 20 Prozent mehr Kakao. Lediglich bei Honig und Bonbons ging der Absatz geringfügig zurück, berichtete der Verband. Im vergangenen Jahr trugen rund 40 Prozent aller TransFair-Produkte auch ein Biolabel.

Weniger erfolgreich verlief das vergangene Jahr für Rugmark, die Initiative gegen illegale Kinderarbeit in der Teppichindustrie. Insgesamt wurden Teppiche mit dem Rugmark-Siegel im Wert von 96,6 Millionen Euro verkauft. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 3,4 Prozent. Dieses Ergebnis liegt im Gesamttrend der Teppichbranche, die sich in einer sehr schlechten wirtschaftlichen Lage befindet, sagte die Organisation Rugmark in Bonn.

Bislang wurden 2,5 Millionen Teppiche mit dem Sozialsiegel geknüpft. Deutschland stellt das wichtigste Abnehmerland dar. Aus Lizenzgebühren kamen allein hier über 1,5 Millionen Euro zusammen. Das Rugmark-Siegel wird von Inspektoren in den Teppichmanufakturen vergeben. Es soll bestätigen, dass die Teppiche nicht durch Kinderarbeit erzeugt wurden. Rugmark wird seit 1999 von dem TransFair e.V. betreut.