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Bundesregierung sieht keine Flucht hoch qualifizierter Deutscher in die USA

Was ist wenig - was ist viel?

Schon die DDR machte sich Sorgen um die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte. Tatsächliche oder vermeintliche "Spitzenkräfte" sind auch ein heiß diskutiertes Thema in Wirtschaft, Medien und Bundesregierung. Letztere legte nun neue Zahlen vor. Nach Auffassung des Bundesinnenministeriums ist die Abwanderung hoch qualifizierter Arbeitskräfte aus Deutschland "weit weniger dramatisch als häufig dargestellt". Das ergebe sich aus einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden und des Migration Policy Instituts in Washington. Die Studie widerspricht nach Darstellung des Innenministeriums der populären These vom "Brain Drain", wonach vor allem Spitzenkräfte in die USA auswandern, weil sie dort bessere Verdienst- und Forschungsmöglichkeiten hätten als in Deutschland.

Zwar hätten sich seit Anfang der 90er Jahre immer mehr hoch qualifizierte Deutsche aus beruflichen Gründen in den USA niedergelassen. Die absoluten Zahlen sind aber - so die Wertung des Ministeriums - "gering und lagen im Jahr 2000 bei lediglich 3000 Personen".

Die Daten der US?Einwanderungsbehörden deuteten zudem darauf hin, dass die Abwanderung Hochqualifizierter vor allem das Ergebnis insgesamt größerer Wanderungsbewegungen zwischen Deutschland und den USA sei: Immer mehr Deutsche gingen vorübergehend in die USA, um dort zu studieren, zu forschen oder Auslandserfahrung in ihrem Beruf zu sammeln. Der größte Teil dieser Hochqualifizierten bleibe aber nicht für immer in den USA, sondern kehre wieder nach Deutschland zurück.

Zweifellos gebe es deutsche Spitzenforscher, die wegen günstiger Arbeitsbedingungen dauerhaft in den USA lebten und arbeiteten. Diese Fälle hinterlassen nach Auffassung der Bundesregierung "aber deutlich tiefere Spuren in der öffentlichen Diskussion als die statistischen Daten rechtfertigen".