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Linkspartei fordert Ausbildungsplatzabgabe statt bloße Appelle

Lehrstellenlücke

Jahr für Jahr stelle die Bundesregierung fest, dass es zum Beginn der Sommerpause eine Lehrstellenlücke gebe, schreibt das Vorstandsmitglied der Linkspartei, Rosemarie Hein. Jahr für Jahr werde dann "heftig mit den Armen gerudert, Jahr für Jahr ohne durchschlagenden Erfolg". Auch die Beratung des Bundeskabinetts sei "offensichtlich ohne Ergebnis zuende gegangen. Wieder nur Bitten und Appelle an die Unternehmen". Nach Auffassung von Hein kann es "nicht angehen, dass die Bundesregierung auf der einen Seite bei Hartz-IV-Empfängern die Daumenschrauben anziehen will, auf der anderen Seite aber für die Betroffenen weder Arbeit noch Ausbildung anbieten kann". Der Anspruch Fordern und Fördern müsse endlich auch für die Wirtschaft gelten.

"Jene Unternehmen, die sich ihrer Verantwortung für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe einer soliden beruflichen Ausbildung für Jugendliche unter fadenscheinigen Argumenten ständig entziehen, müssen endlich auf gesetzlicher Grundlage in die Verantwortung genommen werden", fordert Hein.

Viele klein- und mittelständische Unternehmen, die oft über den eigenen Bedarf hinaus ausbildeten, übernähmen Verantwortung auch für jene Unternehmen, die sich seit Jahren permanent vor dieser Aufgabe drückten. Es sei darum "nur gerecht, wenn nicht ausbildende Betriebe in einen Ausbildungsfonds einzahlen, aus dem zusätzliche Ausbildungsplätze, zum Beispiel für Verbundausbildungen, finanziert werden".

Nicht die Absenkung der Ausbildungsvergütungen, sondern eine Umlage für Unternehmen - "wie sie in der Bauwirtschaft seit Jahren üblich ist" - könne dauerhaft aus der Lehrstellenmisere führen. Die Bundesregierung müsse endlich ein Machtwort sprechen, "sonst geht kurz oder lang das international viel gepriesene duale System beruflicher Erstausbildung endgültig den Bach runter".