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EU-Plan zur Wiederauffüllung der Dorschbestände in der Ostsee

"Überfischt"

Die Europäische Kommission hat am Montag einen Vorschlag für einen Mehrjahresplan für die Bewirtschaftung der beiden Dorschbestände in der Ostsee beschlossen. In der Ostsee gibt es laut EU zwei unterschiedliche Dorschbestände, die von denselben Flotten befischt würden, häufig im Zuge einer einzigen Ausfahrt zur See. Wissenschaftler wiesen schon seit langem darauf hin, "dass der östliche Bestand so weit überfischt ist, dass er vom Zusammenbruch bedroht ist, und der westliche Bestand – auch wenn er sich in etwas besserem Zustand befindet – so stark befischt wird, dass die Erträge deutlich unter dem langfristig möglichen Niveau liegen". Darüber hinaus gebe es ein chronisches Problem mit zu niedrig angesetzten Meldungen der Fangmengen. Ziel des Plans sei es, die fischereiliche Sterblichkeit bei den beiden Beständen "langsam aber sicher" auf das Niveau zu verringern, das von Wissenschaftlern im Hinblick auf die langfristige Gewährleistung stabiler Fangmöglichkeiten und hoher Erträge empfohlen werde.

Dies solle durch eine Kombination aus einer stufenweisen Reduzierung der fischereilichen Sterblichkeit und einer leicht zu kontrollierenden und durchzusetzenden Regelung zur schrittweisen Beschränkung des "Fischereiaufwands" erreicht werden. Laut Fischerei-Kommissar Joe Borg geht es darum, "die Fischbestände auf ein Niveau zurückzubringen, das Jahr für Jahr gleich bleibende Erträge gewährleistet und die Fortsetzung der Fischereitätigkeiten ermöglicht".

Die Kommission schlägt als Zielwerte bei der Senkung der fischereilichen Sterblichkeit 0,6 für Dorsch in der westlichen Ostsee und 0,3 für Dorsch in der östlichen Ostsee vor. Diese Werte sind nach Darstellung der EU-Kommission "niedrig genug festgesetzt, um eine Wiederauffüllung der Bestände auf ein nachhaltiges Niveau zu ermöglichen, und zugleich hoch genug, um den Fischern hohe Erträge zu garantieren". Der Vorschlag enthalte eine "Revisionsklausel", so dass die Mindestwerte für die fischereiliche Sterblichkeit unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Gutachten geändert werden könnten. Jährlich sollen laut Plan 10 Prozent weniger Fische gefangen werden.