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Mehr als 100 Tote bei Anschlägen in Bombay

Münchener unter den Todesopfern

Unter den nach offiziellen Angaben mehr als 100 Toten der Terroranschläge im indischen Bombay ist auch ein Deutscher. Dabei handelt es sich um einen Münchner Medienunternehmer, der sich auf der Flucht tödlich verletzte. Mehrere Bundesbürger wurden nach Angaben des Auswärtigen Amtes verletzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilten die Anschläge am Donnerstag scharf. Das Außenministerium riet derweil von Reisen nach Bombay sowie nach Kaschmir, Jammu und in den Distrikt Kandhamal ab.

Das Auswärtige Amt bestätigte in Berlin, dass unter den Opfern ein Deutscher ist. Nach Angaben der Medienfirma Camp TV handelt es sich dabei um den ehemaligen Vizepräsidenten des TSV 1860 München und früheren Schatzmeister der Münchner CSU, Ralph Burkei. Der 51-Jährige habe wegen des Terrorangriffs im Hotel Taj Mahal nicht mehr sein Zimmer verlassen können und daher mit seiner Freundin die Flucht durchs Fenster versucht, sagte der Geschäftsführer der Medienfirma CAMP TV und Geschäftspartner Burkeis, Ralph Piller, in München. Dabei sei Burkei abgestürzt und auf dem Weg zum Krankenhaus dann gestorben.

Zum Zeitpunkt der Anschläge waren auch die deutschen Europaabgeordneten Daniel Caspary (CDU) und Erika Mann (SPD) als Mitglieder einer EU-Delegation in Bombay. Caspary berichtete, die Delegierten seien aber zum Zeitpunkt des Anschlags größtenteils nicht in dem betroffenen Hotel gewesen. Alle seine Kollegen und Mitarbeiter seien in Sicherheit. Einige seien auf "abenteuerlichen Wegen" aus dem Luxushotel Taj Mahal entkommen. Die Menschen seien durch Küchen und Keller geflohen.

Ein Sprecher der Abgeordneten Mann sagte, ihr gehe es "den Umständen entsprechend gut". Mann sei zum Zeitpunkt der Anschläge im Hotel Taj Mahal gewesen, sie sei jedoch unverletzt geblieben und befinde sich nun in Sicherheit.

Die Lufthansa widersprach unterdessen Berichten, nach denen drei Mitarbeiter in Bombay leicht verletzt worden sein sollen. Ein Sprecher sagte, es hätten sich am Donnerstag (27. November) rund 50 Crewmitglieder mehrerer Flugzeuge in Bombay aufgehalten. "Unsere Mitarbeiter fühlen sich zwar nicht wohl, aber sie sind nicht verletzt", sagte der Sprecher. Die Lufthansa brachte ihre Angestellten am Donnerstag mit einer Maschine aus Neu-Dehli über Bombay nach Frankfurt am Main zurück.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach dem indischen Premierminister Manmohan Singh nach den Terroranschlägen ihr Mitgefühl aus. Merkel bot dem Premierminister Hilfe aus Deutschland an, wenn dies von indischer Seite gewünscht werde. Merkel fügte hinzu, die Bundesregierung verurteile die verbrecherischen Taten scharf.

Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte die Anschläge in Bombay auf das "Allerschärfste". Im Auswärtigen Amt und im Generalkonsulat von Bombay seien Krisenstäbe eingerichtet worden. Auch ein Team zur psychologischen Betreuung sei auf dem Weg dorthin. In Bombay sei die Lage weiter unübersichtlich, betonte eine Außenamtssprecherin. Die deutsche Seite stehe im intensiven Kontakt mit den indischen Behörden, um genauere Informationen zu erhalten.