Außerdem sollen den Angaben zufolge die Zentren für Nachwuchsgewinnung in diesem Jahr 599mal ihre Militärwerber auf Messen entsenden. Im Vordergrund stehen Ausbildungs-, Jugend- und Freizeitmessen, die mutmaßlich besonders viele arbeitsuchende Jugendliche besuchen. Berufsschulen werden von den Militärwerbern offenbar auch direkt angesteuert.
"Die Nachwuchssorgen der Bundeswehr sollen offensichtlich durch die frühzeitige Ansprache Minderjähriger gelöst werden", moniert Jelpke. Dem diene auch ein intensiviertes Bemühen, Schulkassen zu den Karriere-Treffs zu lotsen, die Zahl der entsprechenden Anschreiben an Schulen sei im vergangenen Jahr um 50 Prozent auf 1762 gestiegen, das Zentrum für Nachwuchsgewinnung West wolle sie in diesem Jahr gar von 428 auf 1070 steigern. "Zur Imagepflege und Selbstvergewisserung der Militärs kommen außerdem noch mindestens 1346 Auftritte militärischer Musikkorps und 148 öffentliche Gelöbnisse hinzu."
Die Linke lehne es ab, "Minderjährige fürs Militärhandwerk zu ködern und dafür auch noch falsche Voraussetzungen zu suggerieren", so Jelpke und kündigte an: "Ich stelle sämtliche abgefragten Termine Friedens- und Antifa-Gruppen zur Verfügung. Gegen Militärpropaganda hilft zivile Aufklärung – mit Phantasie und Entschlossenheit."