Bundesverband der Leselernhelfer verhilft Kindern zu besserem Start ins Leben
Lesen ist das Tor zur Welt – MENTOR hat den Schlüssel
So unterschiedlich Sprachdefizite bei Jungen und Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund oft sind, so unterschiedlich müssen auch die Methoden und Materialien sein, mit denen die Mentoren Sprach- und Leselust bei jedem einzelnen Kind wecken wollen. Dass dies am besten gelingt, wenn nach dem Leitsatz „Bindung vor Bildung“ ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Mentor und Lesekind besteht und statt Zeit- und Notendruck eine große Portion Humor, Lob und Geduld die Lesestunde tragen, wissen nicht nur Bildungsforscher, sondern auch die Mentoren aus ihrer täglichen Praxis.

„Spaß und Spiel sind wichtige Erfolgsfaktoren beim Mentoring. Unsere Ehrenamtler sind keine Nachhilfelehrer oder Hausaufgabenbetreuer, die in einer bestimmten Zeit zu bestimmten Ergebnissen kommen müssen. Für ihre Arbeit gilt: Je entspannter die Stimmung, desto besser die Lernsituation“, sagt Margret Schaaf. Die Hürtherin ist die erste Vorsitzende des Bundesverbandes „MENTOR - die Leselernhelfer“. Dieser versteht sich als Organisations-, Info- und Schulungsforum für alle nach dem 1:1-Prinzip arbeitenden Lese-Förderinitiativen - darunter allein 62 MENTOR-Vereine als feste Mitglieder – und macht sich in der Öffentlichkeit für das Lese-Mentoring stark.
Durch sein persönliches Engagement nimmt der Mentor eine Vorbildfunktion ein, die ihn zu einer wichtigen Bezugsperson macht. „Die Kinder genießen, dass ein Erwachsener Interesse an ihnen und ihrem Leben zeigt, und öffnen sich“, weiß Margret Schaaf. So motiviert und im kindlichen Selbstwertgefühl gestärkt, schaffen sie es, gemeinsam mit ihren Leselernhelfern, die Tür zur bisher verschlossenen Welt des Lesens aufzustoßen und damit die wichtigste Schlüsselqualifikation für soziale Teilhabe zu erwerben. Denn nur wer die Fähigkeit hat, lesen zu können und die Bedeutung des Gelesenen zu erfassen, kann in einer komplexen Welt mitreden. Für MENTOR ist die Hilfe zum Lesen lernen deshalb eine gesellschaftspolitische Aufgabe. „Und wir sind froh“, so die Vorsitzende, „dass sich immer mehr Menschen für diese Art des bürgerschaftlichen Engagements entscheiden und damit dazu beitragen, dass kein Kind zurückgelassen wird.“ Die Arbeit bei sei sinnvoll, überschaubar und vor allem erfüllend. „Das Mentoring ist keine Einbahnstraße“, betont Schaaf. „Die Leselernhelfer bekommen von den Kindern ein Feedback aus Neugier, Offenheit, Lernbereitschaft und Zuneigung zurück. Das ist oft sehr berührend.“
Diese Qualifizierung der Mentoren auf einen einheitlichen professionellen Qualitätsstandard zu bringen, hat sich der Bundesverband zu seiner Aufgabe gemacht. Genauso wie das Erarbeiten von Standards zur Optimierung der Zusammenarbeit mit den Schulen. Diese treffen im Einverständnis mit den Eltern die Auswahl der Kinder, die von dieser individuellen Leseförderung profitieren. Die Mentoren und ihre Vereine sollen Bedingungen vorfinden, unter denen sie optimal arbeiten können. Denn nur wenn die Leselernhelfer sich positiv unterstützt fühlen, werden sie ihre ehrenamtliche Arbeit mit Freude fortsetzen.
Weitere Infos www.mentor-bundesverband.de https://www.facebook.com/MENTOR-Die-Leselernhelfer-Bundesverband-eV- 282899778406394/