Deutschland bei EU-Sozialranking im letzten Drittel
Einkommensverteilung und soziale Absicherung
Die schlechteste Bewertung erfährt Deutschland hinsichtlich des Generationenverhältnisses. In keinem anderen Land lebten so wenig junge Menschen im Vergleich zu Rentnern. In den Bereichen Bildung und Ausbildung sowie Arbeitsmarktchancen landete Deutschland im unteren Mittelfeld, bei Einkommensverteilung und sozialer Absicherung etwas weiter vorn. Vergleichsweise gut geht es den deutschen Frauen: Die beste Platzierung wurde in der Kategorie Geschlechtergleichstellung mit Rang 9 erreicht, wo sich Deutschland knapp hinter der Spitzengruppe befindet.
Zu den wichtigsten Problemen in Deutschland zählen der Studie zufolge die Integration von "bildungsfernen Schichten" sowie die nochmals verschlechterten Erwerbschancen von Zuwanderern. "Besonders Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbände müssen sich stärker ihrer Verantwortung stellen und Angebote machen", forderte Daniel Dettling, Herausgeber der Studie und Vorsitzender von berlinpolis.
Gesamteuropäisch gesehen hat die Ungleichheit der Einkommensverteilung zugenommen, die Armutsgefährdung ist gestiegen. Jeder sechste Europäer lebt demnach in Armut.
Die Arbeitsmarktintegration von Migranten ist erneut gesunken. Außerdem sind alle EU-Staaten auf Zuwanderer angewiesen, denn die demografische Zukunft des Kontinents ist höchst labil. So wird sich die Zahl von Senioren im Verhältnis zur arbeitsfähigen Bevölkerung bis 2050 verdoppeln.