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Hans Otto Theater zeigt "Albert Speer" und "Der Untertan"

Potsdam

Das Potsdamer Hans Otto Theater will in der nächsten Spielzeit mehr künstlerische Highlights auf die Bühne bringen. Dazu zähle insbesondere die deutsche Erstaufführung "Albert Speer" im März 2002, sagte Dramaturgiechef Roland Bertschi bei der Präsentation des neuen Spielplans am Dienstag in Potsdam. Der "Untertan" von Heinrich Mann werde im September 2001 uraufgeführt. Intendant Ralf-Günter Krolkiewicz rechnet für die 20 Produktionen und etwa 450 Vorstellungen mit knapp 85.000 Besuchern.

Laut Bertschi fällt ab September das Scheinwerferlicht im Theaterhaus auf starke Frauenfiguren, die Herrschaft der Männer werde ebenso beleuchtet wie Aspekte der politischen Verantwortung. Das Stück "Auf Schädelhöhen" von Martin Meltke veranschauliche "obskures Geschehen hinter bürgerlichen Fassaden", aber auch Klassiker wie "Don Karlos" und "Urfaust" würden aufgeführt. Das Musiktheater im Schlosstheater, das die Nachfrage des Publikums im vergangenen Jahr nicht decken konnte, stellt im Preußenjahr drei Produktionen mit Bezug auf dieses Jubiläum vor. Das Kinder- und Jugendtheater in der Reithalle bietet sechs Produktionen auf.

Nach Angaben von Krolkiewicz haben im vergangenen Jahr über 80.000 Theaterfreunde die damals noch 23 Aufführungen des Drei-Sparten-Hauses sehen wollen. Die Auslastung habe bei etwa 80 Prozent gelegen. Die Treue des Publikum werde am 6. Juli mit einem "Geschenk" belohnt. Der Eintritt für das Musik-Schauspiel "Piaf" im Theaterhaus sei dann frei. Auch in der neuen Saison sollten namhafte Regisseure, Bühnenbildner und Schauspieler die Kultur-Einrichtung über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus bekannt machen. Dabei solle die Ausstrahlung nach Berlin vergrößert werden.

Der Intendant verwies darauf, dass man mit dem Spielplan auf den Theater- und Orchesterverbund für Potsdam, Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder) reagiert und auch auf bekannte Stücke zurückgegriffen habe. Der Verbund befinde sich in einer "schwierigen Phase", weil in Frankfurt/Oder "theatermäßig vieles im Argen" liege und das Publikum ausbleibe.

Laut Krolkiewicz sollen im Preußenjahr in Potsdam regionale Themen und Autoren nicht vernachlässigt werden. Er bezog sich dabei unter anderem auf die Lesereihen im Rahmen der Matineen. Unter Berücksichtigung des "gespaltenen Verhältnisses" der Bevölkerung zur preußischen Geschichte heiße es für das Theater auch, "kulturelle Identität" zu schaffen. Längerfristig will das Hans Otto Theater internationaler werden, was Kultur-Projekte und den Künstleraustausch betrifft.

Ab spätestens 2004 wird das Potsdamer Stadttheater seine Vorstellungen im Neubau auf dem Gelände an der Schiffbauergasse spielen.