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Ex-Minister Friderichs bestreitet Schmiergeldzahlungen

Leuna-Affäre

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und Leuna-Aufsichtsratschef Hans Friderichs (FDP) bestreitet jegliche Schmiergeldzahlungen in der Leuna-Affäre. Er habe "keinerlei Kenntnisse über irgendwelche Zahlungen" des französischen Erdölkonzerns Elf Aquitaine im Zusammenhang mit dem Kauf der Leuna-Raffinerie und der Minol-Tankstellen an deutsche Politiker, sagte Friderichs am Donnerstag vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss in Berlin. Er betonte dagegen, Elf habe im Laufe des Geschäftes rund eine Milliarde Mark angeboten, um aus dem Kaufvertrag wieder aussteigen zu können.

"Damit stützte Friderichs die Version von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Der FDP-Politiker war zum Zeitpunkt des Leuna-Geschäfts 1992/93 als Berater für Elf und für die Investment-Bank Goldman Sachs tätig. Die Bank war federführend bei den Ausschreibungen für die Leuna-Privatisierung. Die Treuhandanstalt habe ihm Anfang 1992 den Aufsichtsrats-Vorsitz der Leuna-Werke und des Minol-Netzes übertragen, sagte Friderichs. Sie habe ausdrücklich jemanden "mit einem guten Draht zu Elf" gewollt. Die Treuhand habe ein "unbedingtes Interesse" daran gehabt, dass Elf den Zuschlag für Leuna bekomme, weil der Konzern als einziger potenzieller Käufer garantiert habe, eine neue Raffinerie zu bauen.

"Friderichs gab an, den ebenfalls in dem Leuna-Geschäft als Elf-Berater tätigen Dieter Holzer nicht zu kennen. Der Ausschuss wollte Holzer am Donnerstagnachmittag vernehmen. Holzer hatte von Elf Honorare in Millionenhöhe erhalten. Teile dieses Geldes sollen als Schmiergeld unter anderem an die CDU geflossen sein. Holzer hatte stets bestritten, Politiker bestochen zu haben.