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Ermittlungen gegen Bankgesellschaft-Vorstandschef Rupf

Bankenskandal

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Vorstandschef der Bankgesellschaft Berlin (BGB), Wolfgang Rupf. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab berichtete, prüfen die Ermittler, ob Rupf sich beim Scheinverkauf eines Teils des angeschlagenen Bankkonzerns der Untreue schuldig gemacht hat. Ein BGB-Sprecher sagte dazu, man habe von den Ermittlungen gegen Rupf keine Kenntnis.

Anfang des Jahres hatte die BGB einen lukrativen Bereich des Immobiliengeschäfts in der Tochter IBAG ausgliedern und an eine dubiose Investmentgesellschaft auf den Cayman-Inseln verkaufen wollen. Für den Kauf hatte die Cayman-Gesellschaft jedoch nicht genügend Eigenmittel, so dass ihr Rupfs BGB einen Milliardenkredit gewähren wollte. Der Deal scheiterte an Bankenaufsicht und Berliner Senat.

Berlins Finanzsenatorin Christiane Krajewski (SPD) warnte indessen davor, den Ruf der Bankgesellschaft durch die öffentliche Diskussion weiter zu schädigen. Nur wenn die Bank das Vertrauen ihrer Kunden behalte, könne eine Sanierung erfolgreich sein, sagte sie im Deutschlandradio Berlin.

Krajewski verwies auf das Interesse an einer Sanierungsbeteiligung von Norddeutscher Landesbank (NordLB) und Parion als Großaktionäre. Weiterhin sei man mit potentiellen Investoren und externen Ratgebern im Gespräch. Eine mögliche Bezuschussung der BGB durch das Land mit weiteren zwei Milliarden Mark im kommenden Jahr wollte sie nicht bestätigen. "Hier sind Insiderinformationen herausgegeben worden, deren Validität ich im Moment nicht beurteilen kann", sagte sie.

Einen Abbau von Arbeitsplätzen im Rahmen der BGB-Sanierung wollte die Finanzsenatorin nicht ausschließen. Nach ihrer Ansicht ist "unstreitig", dass es im Zuge eines Restrukturierungskonzepts auch zum Arbeitsplatzabbau kommt. Das wüssten auch die Mitarbeiter der Bankgesellschaft. Krajewski fügte hinzu: "Wir wollen das aber so organisieren, dass es für die Menschen erträglich ist."