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Artenvielfalt braucht Brücken in der Agrarlandschaft

Hecken, Feldraine und Gräben erhalten

Eine jetzt vom Institut für Landwirtschaft und Umwelt (ilu) in Bonn veröffentlichte Studie belegt die Bedeutung von Biotopen wie Hecken, Feldrainen oder Grabensystemen in der Kulturlandschaft. Sie bieten ebenso wie im Vertragsnaturschutz bewirtschaftete bzw. gepflegte Flächen wertvolle Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt. Nach Ansicht der Autoren dieser Studie ist jedoch entscheidend, dass solche Strukturelemente nur geringen Eingriffen - z.B. durch Pflegemaßnahmen wie eine Mahd - unterliegen. Neben einer zeitlich gestaffelten Mahd biete es sich auf solchen Arealen sogar an, Pflegemaßnahmen eventuell nur alle zwei bis drei Jahre durchzuführen.

Landwirtschaft, Flurbereinigung, Flächenversiegelung und die Nutzung bzw. der Abbau natürlicher Ressourcen sind nur einige der Ursachen, die im Zusammenhang mit dem Rückgang verschiedener Tier- und Pflanzenarten diskutiert werden. Als den mit weitem Abstand wichtigsten Flächennutzern kommt dabei naturgemäß der Land- und Forstwirtschaft eine herausragende Bedeutung zu. Allerdings stellt der Bonner Geobotaniker Prof. Dr. Wolfgang Schumacher dazu fest: "Keine Form der heutigen Landwirtschaft - weder die ökologische noch integrierte/konventionelle - ist in der Lage, die regionaltypische Biodiversität auch nur annähernd zu erhalten. Dies trifft - in abgeschwächter Form - auch für die Forstwirtschaft zu."

Daher könnten Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt unserer Kulturlandschaften heute in der Regel nur durch eine entsprechende Honorierung erreicht und dann auf größerer Fläche von der Land- und Forstwirtschaft umgesetzt werden. "Die Landnutzer sind hierzu in viel größerem Umfang bereit, als manchmal vermutet wird", so der Wissenschaftler. Es sei jedoch von entscheidender Bedeutung, dass gesellschaftlich erwünschte ökologische Leistungen auch leistungsgerecht honoriert würden.