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Artenvielfalt schrumpft schneller denn je

Abholzung, Trockenlegung von Feuchtgebieten, Übernutzung

Die Artenvielfalt auf der Erde nimmt nach Angaben des World Wide Fund For Nature (WWF) immer stärker ab. Seit 2002 sei die Zahl akut vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten noch einmal um rund 1000 gestiegen. Demnach stehen derzeit etwa 12 250 Arten auf den obersten drei der neun Gefährdungsstufen der so genannten Roten Liste. Verantwortlich dafür, dass die Artenvielfalt schneller schrumpft denn je, sei unter anderem die Abholzung der Wälder, die Trockenlegung von Feuchtgebieten sowie die Übernutzung vieler Arten.

Dramatisch verringert hat sich laut WWF unter anderem der Bestand an Nashörnern, von denen es in Afrika nur noch 13 000 Exemplare gebe. Ursprünglich wurden auf dem schwarzen Kontinent eine Million Tiere gezählt. Die Zahl der Grauwale im Westpazifik ist der Umweltschutzorganisation zufolge auf 100 Tiere gesunken. Die verbliebenen Grauwale seien durch den Bau von Pipelines und Plattformen für Öl und Gas im Seegebiet nördlich von Japan extrem gefährdet.

Auch für andere Fischarten sieht es dem WWF zufolge düster aus. 75 Prozent der Bestände in den Weltmeeren seien überfischt oder bis an ihre Grenzen ausgereizt, hieß es. Zusätzliche Probleme bereite die Verschmutzung durch Öl. Jedes Jahr gelangten 260 000 Tonnen davon ins Meer. Allein die Ostsee müsse jährlich 60 000 Tonnen verkraften.

Um 95 Prozent geschrumpft ist laut dem WWF die Population der Nilpferde im Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo. Dort leben nur noch 1300 der Dickhäuter. Vor 30 Jahren zählten die Naturschützer noch 29 000 Exemplare. Grund für den Rückgang seien der florierende Handel mit den Eckzähnen der Nilpferde auf Elfenbeinmärkten und der Verkauf des Fleisches.

Äußerst ungewiss ist den Angaben zufolge auch die Zukunft der Luchse in Norwegen. 2003 wurden dort 85 Tiere zum Abschuss freigegeben. Inzwischen gibt es nur noch 350 Exemplare. Damit die Luchse in Norwegen überhaupt überleben können, werden aber mindestens 200 Weibchen gebraucht, schätzt der WWF.

Verbessert hat sich die Situation der Eisbären. Dank eines seit 30 Jahren bestehenden internationalen Schutzabkommens hat sich der Bestand von 10 000 auf 22 000 Tiere erhöht. Für die letzten 1000 noch lebenden Panda-Bären seien in diesem Jahr in China fünf neue Schutzgebiete ausgewiesen worden, hieß es. Ebenfalls unter Schutz gestellt worden sei das mit 130 Quadratkilometern größte Kaltwasserkorallenriff der Erde, das Röst Riff in Norwegen.

Eine weitere gute Nachricht ist die Unterschutzstellung von fast 3000 Hektar Regenwald in Zentralafrika. Noch immer gehen nach Angaben des WWF jedoch weltweit jedes Jahr 15 bis 20 Millionen Hektar Wald durch Einschlag, Feuersbrünste und Waldumwandlung zu Grunde. Das entspricht der drei- bis vierfachen Fläche der Schweiz.