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EU-Bürger lehnen Gentechnik in Lebensmitteln ab

Biotechnologie

44 Prozent der EU-Bürger glauben, dass Biotechnologie ihren Lebensstandard verbessern wird, nur 17 Prozent stünden dem Einsatz der Biotechnologie skeptisch gegenüber. Dies geht aus der aktuellen Eurobarometer-Umfrage "Europäer und Biotechnologie 2002" hervor. Die Erhebung stütze sich auf die Befragung von 16.500 Europäern, rund 1.000 je Mitgliedstaat. Nach wie vor würden Europäer deutlich zwischen den Anwendungsfeldern der Biotechnologie unterscheiden, so die Studie. Biotechnologie zu medizinischen Zwecken werde von vielen befürwortet, aber die Mehrheit der Europäer sei gegen ihren Einsatz im Landwirtschafts- und Lebensmittelbereich, der als "riskant" erachtet werde.

Während alle 15 EU-Mitgliedstaaten Gentests für vererbbare Krankheiten und das Klonen von menschlichen Zellen und Geweben als sinnvoll erachteten, könne die Mehrheit der Europäer mit den Ausnahmen Spanien, Portugal, Irland und Finnland Gen-Nahrungsmitteln nichts abgewinnen. Die öffentliche Ablehnung von gentechnisch veränderten Produkten sei in jenen EU-Ländern am größten, deren Regierungen das De-facto-Moratorium gegen neue Zulassungen von genetisch veränderten Organismen befürworten.

Dies seien Frankreich, Italien, Griechenland, Dänemark, Österreich und Luxemburg. Mehrheitlich befürwortet würden die Lebensmittel nur in vier Ländern - Spanien, Portugal, Irland und Finnland.

Die Ablehnung der Biotechnologie in Lebensmitteln und der Landwirtschaft habe dazu geführt, dass Feldversuche mit genetisch veränderten Organismen in der EU um 76 Prozent zurückgegangen seien.

Betreffend dem Vertrauen der Europäer in Biotechnologie-Fachleute, machen bei 70 Prozent der Befragten Ärzte, Wissenschaftler an Hochschulen und Verbraucher- und Patientenverbände das Rennen. 55 Prozent vertrauen Wissenschaftlern aus der Industrie sowie der Kommission und Landwirten. Weniger als die Hälfte würden an Statements der eigenen Regierung oder der Wirtschaft glauben. Der typische Befürworter von Gentechnik sei der Erhebung zufolge männlich, vertraue prinzipiell neuen Technologien, beschäftige sich mit Wissenschaft oder Biotechnologie eher als mit Politik und sei materialistisch eingestellt.