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Krebs könnte vermieden werden

World Cancer Report

Bis 2020 könnten die weltweiten Krebserkrankungen um weitere 50 Prozent auf 15 Millionen neue Fälle ansteigen. Dies geht aus dem aktuellen 352-seitigen World Cancer Report der WHO hervor. Der Bericht enthält aber auch eindeutige Hinweise dafür, dass ein gesunder Lebensstil und Maßnahmen in der Gesundheitspolitik den Trend aufhalten und "bis zu einem Drittel der weltweiten Krebsfälle verhindern könnten", betont Paul Kleihues, Leiter der internationalen Krebsforschungs-Behörde IARC. Die höchsten Krebsraten in Industrieländern verzeichneten die USA, gefolgt von Italien, Australien, Deutschland, den Niederlanden, Kanada und Frankreich. Weltweit sei Lungenkrebs die häufigste Krebsform mit jährlich 1,2 Millionen neuen Fällen.

Es folgen Brustkrebs mit etwas mehr als einer Millionen neuer Fälle pro Jahr und Kolorektal-Krebs, an dem jährlich 940.000 Menschen neu erkranken.

Der prognostizierte starke Anstieg von zehn Millionen Fällen weltweit im Jahr 2000 auf 15 Millionen 2020 wird hauptsächlich auf die ständig steigende Alterung der Bevölkerung sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern zurückgeführt. Hinzu komme der Trend zum Rauchen und ein ungesunder Lebensstil. "Global gesehen ist die Fokussierung der Krebspräventions-Aktivitäten insbesondere auf die häufigsten Krebsursachen, Ernährung und Tabak, nur gerechtfertigt. Diese Faktoren sind für 43 Prozent aller Krebstode im Jahr 2000, in Zahlen 2,7 Millionen Menschen, und 40 Prozent aller neuen Fälle (vier Millionen Menschen) verantwortlich", so WHO-Experte Rafael Bengoa.

Die positive Nachricht im Bericht: Die Brustkrebs-Sterblichkeitsrate sinke in Nordamerika, Westeuropa und Australien. "Die Hauptgründe dafür sind verbesserte Früherkennungsmethoden und Behandlungsprogramme", sagt der Co-Autor des Berichts Bernard Stewart. Neuen Medikamenten gegen Krebs begegnet Stewart mit einer gewissen Skepsis. "Sie werden Tumore nicht unbedingt ausrotten. In Kombination mit anderen Mitteln können sie aber viele tödliche Krebsformen in kontrollierbare chronische Erkrankungen verwandeln", so Stewart weiter. Den größten Einfluss auf die Krebs-Problematik habe die Gesellschaft selbst. Die Priorität müsse von der Behandlung und Erkennung auf die Prävention verlegt werden.