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Der Mensch ist entschlüsselt

Genforschung

Zu 99 Prozent haben Genom-Forscher aus sechs Ländern das Erbgut des Menschen entziffert. Die Endversion der Abfolge aller drei Milliarden DNA-Bausteine im menschlichen Erbgut ist das Resultat von 15 Jahren Arbeit. Das Ergebnis des öffentlich finanzierten Humangenomprojekts (HGP) am heutigen Montag, offiziell in Washington präsentiert. Die Forscher überreichen die Daten anlässlich einer Feierstunde symbolisch an die Öffentlichkeit. Die Sequenz wird für der Öffentlichkeit im Internet frei zur Verfügung stehen. Die Daten sollen helfen, die Erbanlagen für Krankheiten zu identifizieren und wirksam zu bekämpfen.

Im Zuge der Entschlüsselung des Erbguts lieferten sich die öffentlich geförderten Wissenschaftler einen Wettlauf mit der US- Firma Celera Genomis des Genforschers Craig Venter. Venters Team publizierte im Februar 2001 die Arbeitsversion des menschlichen Erbguts im US-Fachblatt Science. Parallel dazu wurde die Version des HGP im britischen Fachmagazin Nature veröffentlicht. Nach der Publikation wurden die Daten permanent nachgebessert, jetzt ist das Genom auf wenige Zentelprozent entschlüsselt. Auch diese "weißen Flecken" auf der Erbgutkarte wollen die Wissenschaftler noch erkunden.

Die Regierungschefs der beteiligten Länder USA, China, Frankreich, Deutschland, Japan und Großbritannien wollen eine gemeinsame Stellungnahme abgeben. "Trotz bestehender Differenzen wird dies hoffentlich möglich sein", erklärte Helmut Blöcker, der Koordinator des Deutschen Humangenomprojekts. Ende 2003 wird das britische Fachblatt Nature das Ergebnis publizieren.