Urwald-Erlebnisse im hessischen Kellerwald
Naturschutz
Im Gegensatz zu den Nationalparken Hainich und Eifel sei der Buchenwald im Kellerwald bereits so alt, dass er schon in 20-30 Jahren sein Gesicht stark verändern würde. Wenn die Alterungsphase der Bäume mit 180-200 Jahren einsetze, nehme der Strukturreichtum enorm zu. Dies mache dann den Unterschied zu den üblichen Wirtschaftsforsten in Hessen aus, in denen Bäume in diesem Alter längst gefällt sind. Bisher sind die ersten Urwaldstrukturen noch schwer zu finden.
Um das Naturerlebnis zu steigern hat der NABU deshalb mit Unterstützung durch das Bundesamt für Naturschutz eine Broschüre erstellt, die die Höhepunkte mit Text und zahlreichen Bildern vorstellt. Dabei werden auch Naturwald-Erlebnisse im Umfeld präsentiert, um auch die Bedeutung des Naturparks für natürliche Waldentwicklung deutlich zu machen. Wenn Besucher über Nationalpark und Naturpark gleichermaßen verteilt werden, kommt dies sowohl der Natur als auch der Region zugute.
Dazu, wie der Nationalpark noch attraktiver für Wanderer gemacht werden kann, hat der NABU schon konkrete Vorstellungen: Schöne, abwechslungsreiche schmale Pfade statt den breiten Forstschneisen, die schnell Langeweile aufkommen lassen. Bereiche, die Fernblicke eröffnen, sollen freigeschnitten werden, damit auch Blicke über das Waldmeer des Nationalparks möglich sind. In den Eingangsbereichen des Nationalparks sollen möglichst rasch die noch vorhandenen Nadelholzbestände in Laubwald überführt werden, um auch Kurzstrecken-Spaziergängern das Buchenwald-Erlebnis zu bieten, um das es ja bei dem Großschutzgebiet geht.
Die Broschüre kann beim NABU für einen Versandkostenbeitrag von 2,88 Euro in Briefmarken bestellt werden: Friedenstraße 26, 35578 Wetzlar, Tel. 06441/67904-0, e-mail: info @ NABU-Hessen.de.