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Mehr Todesfälle durch Rauchen in Entwicklungsländern

Mehr Männer betroffen

Die durch Rauchen verursachten Todesfälle nehmen in vielen Entwicklungsländern zu. Weltweit werden jährlich rund fünf Millionen Todesfälle durch Rauchen verursacht. Im Jahr 2000 sind 4,83 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens gestorben, dabei war die Zahl der Todesfälle in Industrieländern (2,43 Millionen) und in Entwicklungsländern (2,41 Millionen) annähernd gleich hoch. Dies ergab eine Studie der Forscher Majid Ezzati von der Harvard School of Public Health in Boston, USA, und Alan D. Lopez von der School of Population Health der University of Queensland in Brisbane. Für die Studie, über die die beiden Mediziner in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet wurden zum ersten Mal Statistiken aus den Entwicklungsländern mit einbezogen.

An den Folgen des Rauchens würden weltweit mehr Männer als Frauen sterben, so das Ergebnis. Mehr als drei Viertel der Betroffenen (3,84 Millionen) waren im Jahr 2000 Männer, in den Entwicklungsländern seien es sogar 84 Prozent. In den Entwicklungsländern gab es damit 5,3 Mal mehr Männer (2,02 Millionen) als Frauen (380.000) unter den Todesopfern. In den Industrienationen starben drei Mal mehr Männer (1,81 Millionen) an den Folgen des Rauchens als Frauen (610.000).

Die häufigste Todesursache unter den verstorbenen Rauchern wären Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 1,69 Millionen Todesfällen gewesen. 970.000 Raucher starben an entzündlichen Erkrankungen der Atemwege, rund 850.000 erlagen dem Lungenkrebs.

Insgesamt wurden 71 Prozent aller Lungenkrebs-Fälle durch Rauchen verursacht, davon waren 79 Prozent der rauchenden Männer (690.000) und 48 Prozent der rauchenden Frauen (160.000) betroffen.

Am 15-09-2003

Gesundheit

Rauchende Mütter können ihre Kinder in der Schwangerschaft auch psychisch schädigen. Ihre Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die von nichtrauchenden Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie, die am Mittwoch in Berlin bekannt wurde. Sie wurde erstellt vom Suchtforschungsverbund Baden Württemberg, den das BMBF mit drei Millionen Euro fördert.

Die Studie der Mannheimer Wissenschaftler Professor Martin Schmidt und Dr. Manfred Laucht belegt, dass Kinder rauchender Mütter bis zu vier mal häufiger Verhaltensauffälligkeiten wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität, - drei Leitsymptome des Zappelphilipp-Syndroms -, zeigen. Hinzu kommt, dass die Kinder einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben. Die Daten der Studie wurden im Rahmen einer Mannheimer Längsschnittstudie erhoben, in der 362 Kinder von der Geburt bis zur späten Kindheit in ihrer Entwicklung begleitet wurden.

Das BMBF misst der Forschung zur Sucht eine hohe Bedeutung bei. Seit 2001 werden vier Forschungsverbünde (Baden-Württemberg, Bayern/Dresden, Nord-Ost und Nordrhein-Westfalen) in denen sich regional Forschungs-und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen haben, mit insgesamt neun Millionen Euro gefördert. So sollen Abhängige besser behandelt, Rückfälle vermieden sowie Früherkennung und Prävention verbessert werden.

Zum Thema Sucht hat das BMBF auch eine neue Broschüre veröffentlicht. Sie zeigt, wie Nikotin, Alkohol und weitere Drogen auf den Körper und die Psyche der Menschen wirken. Außerdem werden gesellschaftliche Faktoren und biologische Prozesse bei der Entwicklung von Suchtverhalten geschildert. Die neue BMBF-Broschüre "Verstehen, Helfen, Vorbeugen - Suchtforschung auf neuen Wegen" stellt den aktuellen Stand der Forschung dar, beschreibt Therapieverfahren und zeigt Präventionsansätze auf.

Die Broschüre kann kostenlos beim BMBF unter books (at) bmbf.bund.de bestellt oder im Internet als PDF-Datei herunter geladen werden.

>>Weitere Informationen zum Thema ADHS

Am 12-02-2004

Gesundheit

Rauchen beschleunigt bei älteren Menschen den Verfall des Gehirns. Laut einer Studie von Erasmus MC ist die Verfallsrate fünf Mal höher als bei Menschen, die nie geraucht haben. Die in Neurology veröffentlichte Studie wies nach, dass Raucher, die aufhörten, ihren kognitiven Verfall deutlich verlangsamen konnten. Diese Ergebnisse widersprechen Forschungsergebnissen, die nahe legten, dass Nikotin eine positive Auswirkung auf das Gehirn haben kann.

Für die aktuelle Studie wurde eine Reihe von Untersuchungen im Rahmen des Mini-Mental-Tests (MMSE) durchgeführt, um die kognitiven Fähigkeiten von Frauen und Männern über 65 Jahren zu ermitteln. Bei den Nichtrauchern sank der MMSE jährlich um 0,03 Punkte pro Jahr. Bei Rauchern lag dieser Wert bei 0,16. Bei ehemaligen Rauchern verringerte sich der MMSE auf 0,06 Punkte. Der Studienautor Alewjin Ott erklärte laut BBC, dass der dauernde Tabakkonsum Atherosklerose und Bluthochdruck verursache. Diese und andere Auswirkungen des Rauchens erhöhten das Risiko eines Schlaganfalls und der Schädigung kleiner Bereiche des Gehirns.

Je mehr und je länger geraucht wurde, desto größer war der kognitive Verfall. Bei Rauchern war dieses Phänomen stärker ausgeprägt als bei jenen, die aufgehört hatten. Demenzerkrankungen in der Familie hatten keinen Einfluss auf die größere Verfallsrate bei Rauchern. Für das EURODEM-Forschungsteam wurden die Daten von 9.209 Teilnehmern in Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien untersucht.

Am 23-03-2004

Bereits viele Kinder rauchen

Angesichts von immer mehr rauchenden Jugendlichen fordert der Deutsche Philologenverband ein vollständiges Rauchverbot an Schulen. Rauchende ältere Schüler in den Raucherzimmern und Raucherecken auf Schulhöfen seien für jüngere Schüler ein negatives Vorbild. In Anbetracht von Umfragen, bei denen sich 46,7 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler als Tabakkonsumenten bezeichneten, dürften Schulen bei der Diskussion um ein Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen nicht außen vor bleiben. Auch müsse die Aufklärung über die Folgen des Rauchens deutlich ausgeweitet werden. 93,7 Prozent der Gymnasiasten hielten den Konsum von wenigen Zigaretten am Tag für nicht gesundheitsschädlich. Fast die Hälfte der rauchenden Jugendlichen habe mit dem Rauchen bereits vor dem zwölften Geburtstag begonnen. Der Anteil der Raucher bei den 12- bis 14-jährigen habe sich seit 1995 bundesweit verdreifacht.

Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes (DPhV), forderte eine Intensivierung der gesundheitlichen Aufklärung und verstärkte Präventionsangebote an deutschen Schulen. Als vorbildlich bezeichnete der DPhV-Chef das europaweit angebotene Raucher-Präventionsprogramm "Be smart ? don?t start", bei der sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 8 verpflichten, ein halbes Jahr nicht zu rauchen. Klassen, die durchhalten, winken dabei attraktive Geld- und Sachpreise. Allerdings müssten Kinder darüber hinaus bereits an der Grundschule und im Kindergarten über die schädlichen Folgen des Rauchens aufgeklärt werden. In der Pubertät seien sie mit Aufklärungskampagnen nur noch sehr schwer zu erreichen. Heftige Kritik übte Meidinger an der Filmindustrie, die über "rauchende coole Leinwandhelden" einen fatalen schädlichen Einfluss auf die leicht beeinflussbaren Jugendlichen ausübe. Laut einer aktuellen Untersuchung seien inzwischen 46 Prozent der Leinwandhelden in US-Filmen Raucher und damit mehr als doppelt soviel wie der Raucheranteil in den USA betrage.

Wegen dieser Entwicklung hält der DPhV-Vorsitzende ein generelles Rauchverbot an Schulen für überlegenswert. "Wenn über ein Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden diskutiert wird, dürfen die Schulen nicht außen vor bleiben", forderte Meidinger. Fairerweise müsse das Rauchverbot dann aber auch für Lehrer und Lehrerzimmer gelten.

Neben dem zunehmenden Rauchen unter Schülern macht dem DPhV-Vorsitzenden auch der zunehmende Konsum süßer Alkoholmischgetränke, sogenannter Alcopops, Sorgen. Diese werden von Suchtexperten als Eintiegsdrohe in den Alkoholismus angesehen und von der Industrie aggressiv beworben. Durch den hohen Zuckergehalt wird der hohe Alkoholanteil verschleiert. Auch hier regte Meidinger an, Alcopops wie auch alle anderen alkoholhaltigen Getränke auf Schulveranstaltungen wie Klassenfeiern und Schulfesten generell nicht anzubieten.

Am 16-04-2004

EU-Osterweiterung

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat aus Anlass der EU-Osterweiterung scharfe Kritik an der einseitigen Ausrichtung der europäischen Einigung geübt. "In Europa gibt es einen einheitlichen Markt, aber völlig unterschiedliche Steuer- und Sozialsysteme", kritisierte Anne Karrass von der Attac-EU-AG. "Durch diesen Geburtsfehler der EU, der sich mit der Osterweiterung verschärft, können Menschen und Staaten in Europa gegeneinander ausgespielt und erpresst werden."

Die Folge dieser Politik ist einerseits ein massives Steuer- und Sozialdumping in den Beitrittsstaaten, wo bei häufig extrem hoher Arbeitslosigkeit geringe Löhne und Arbeitnehmerrechte mit niedrigen Unternehmenssteurn einhergehen; andererseits wird die Osterweiterung genutzt, um die Sozialsysteme in den alten EU-Ländern weiter unter Druck zu setzen. "Obwohl die Panik vor einer massenhaften Abwanderung von Jobs nach Osteuropa durch viele Studien widerlegt ist, wird die EU-Osterweiterung in Deutschland als Vorwand für noch mehr Sozialabbau und Lohndumping missbraucht", kritisierte Astrid Kraus, Wirtschaftswissenschaftlerin im Attac-Koordinierungskreis.

Anders als in der politischen Debatte dargestellt, sind deutsche Konzerne nicht Opfer, sondern wichtigste Antreiber und größte Profiteure der Erweiterung. Verlierer seien hingegen viele kleinere Betriebe in den Beitrittsgebieten ebenso wie die Menschen, die dort sich dort bei minimaler Absicherung wachsenden sozialen Problemen ausgesetzt sind. Attac fordert darum dringend eine Angleichung der Sozial- und Steuerpolitik in den EU-Ländern. Karrass: "Wir wollen ein soziales Europa ohne Steuerdumping mit Mindeststeuersätzen.

Nur wenn auf europäischer Ebene hohe soziale und ökologische Standards vereinbart werden, gibt es eine reelle Chance, dass Europa Motor des sozialen Fortschritt wird. Verbindliche Sozialkorridore müssen verhindern, dass die europäischen Länder ihre Ausgaben für soziale Sicherung immer weiter absenken, ohne die ärmeren EU-Länder zu überfordern". Für diese Ziele werden sich Attac-RednerInnen auch bei diversen Kundgebungen am 1. Mai aussprechen, unter anderem in Bielefeld, Crailsheim, Erlangen, Esslingen, Ettlingen, Freiburg, Fulda, Herne, Lohr, Nienburg/Weser und Oberhausen.

Am 29-04-2004

Raucher gefährden andere

Das passive Rauchen ist nach Ansicht von Experten gefährlicher als bislang angenommen. Nichtraucher, die ständig Tabakrauch einatmen müssen, erlitten ein Drittel bis zur Hälfte der Schäden von Rauchern, sagte der Vorsitzende der deutschen Gesellschaft für Nikotinforschung und Leiter des entsprechenden Institutes in Erfurt, Knut-Olaf Haustein. Passivraucher litten vor allem unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenerkrankungen. Während pro Jahr 27 000 Raucher neu an Lungenkrebs erkrankten, seien es bei den Passivrauchern rund 600.

Eine Zigarette belaste die Luft in Wohnräumen über mehrere Stunden mit schädlichem Kohlenmonoxid und Rauchpartikeln, sagte Haustein. Bei polnischen Zigaretten käme noch eine überdurchschnittliche radioaktive Belastung hinzu, die vier bis fünf Röntgenaufnahmen pro Jahr entsprächen.

An den Folgen des Rauchens sterben nach Angaben des Experten pro Jahr 140 000 Menschen in Deutschland. Das seien 383 Tote pro Tag. Durch das Rauchen werde das Leben um durchschnittlich knapp sechs Jahre verkürzt. Geschädigt werde vor allem das Herz-Kreislauf-System durch eine beschleunigte Arterienverkalkung. Viereinhalb Millionen Deutsche litten an arteriellen Verschlusskrankheiten, den so genannten Raucherbeinen. Die Behandlungskosten von raucherbedingten Krankheiten belaufen sich laut Haustein auf bis zu 18 Milliarden Euro pro Jahr. Der volkswirtschaftliche Schaden liege bei 40 bis 45 Milliarden Euro.

20 bis 22 Millionen Deutschen sind den Angaben zufolge Raucher. Ein Drittel davon sei abhängig. Bei den 14- bis 18-Jährigen liege der Anteil bei bis zu 60 Prozent. Einer repräsentativen Studie des Institutes zufolge, die 2003 bis 2004 an Erfurter und Jenaer Schulen durchgeführt wurde, probieren zwei Drittel der Schüler ihre erste Zigarette zwischen dem 11. und 13. Lebensjahr. Zwischen fünf bis acht Prozent der Schüler zwischen 14 und 18 Jahren seien abhängig. Bei der Studie wurden 1800 Schüler befragt.

Haustein forderte ein Gesetz, das unter 18-Jährigen das Rauchen strikt verbietet. Außerdem verlangt er ein Werbeverbot für Zigaretten und den Abbau der 820 000 deutschen Zigarettenautomaten. Die Hälfte aller Zigarettenautomaten der EU ständen in Deutschland, sagte Haustein.

Am 12-05-2004

Frühstücksflocken & Co

Viele Nahrungsmittel werden speziell für Kinder beworben und mit angeblich gesundheitsfördernden Zusätzen wie Vitaminen oder Mineralien versehen. Laut einer Untersuchung des Forschungsinstitutes für Kinderernährung in Dortmund (FKE) wird meistens mit Vitaminen der B-Gruppe und Calcium, gefolgt von den Vitaminen C und E beziehungsweise Eisen angereichert. Aus wissenschaftlicher Sicht bestehen Zweifel, ob zugesetzte Substanzen in gleicher Weise vom Körper aufgenommen werden wie Wirkstoffe, die von Natur aus in Lebensmitteln enthalten sind. Außerdem kann es, je nach Verzehrsmenge, zu einer Überversorgung und damit verbunden zu unerwünschten Wirkungen kommen.

So kann beispielsweise ein Zuviel an Calcium die Aufnahme anderer wichtiger Mineralstoffe wie z. B. Magnesium verringern. Der aid infodienst weist darauf hin, dass nicht einzelne spezielle Lebensmittel sondern eine ausgewogene, vollwertige Ernährungsweise mit viel frischem Gemüse, Salat, Obst, Vollkorn- und kalorienarmen Milchprodukten, ergänzt durch Fleisch und Fisch und eine geringe Menge vor allem an pflanzlichem Öl die empfehlenswerte Ernährungsform ist, die zu einer gesunden Kindesentwicklung beiträgt. Funktionelle oder nährstoffangereicherte Lebensmittel sind für gesunde Kinder nicht nötig.

Serienhelden von Biene Maja bis Yu-Gi-Oh auf der Verpackung, Spielbeigaben wie Sammelfiguren oder Sticker sind sie für Kinder attraktiv und locken zum Kauf. Gesundheitsfördernde Zusätze sollen vor allem die Eltern überzeugen. Bei vielen der so genannten funktionellen Lebensmittel für Kinder handelt es sich um Frühstückscerealien und Milchprodukte. Darüber hinaus gibt es aber auch Süßwaren, Getränke und Wurstwaren, die mit einzelnen, überwiegend Mikronährstoffen angereichert wurden.

Lediglich gelegentlich oder z. B. bei Unverträglichkeiten können sie gezielt eingesetzt werden und einen Beitrag zur Gesundheit leisten. Calciumreiche Mineralwasser oder mit Calcium angereicherte Fruchtsäfte können bei Milchunverträglichkeit zur Versorgung mit diesem Mineralstoff beitragen. Ein Kinderjoghurt, süße Flakes oder Riegel zählen dagegen zu den Süßigkeiten. Sie enthalten viel Zucker aber wenig Ballaststoffe und sind daher kein gesundes Frühstück. Außerdem enthalten Kinderlebensmittel oft Aromastoffe, sind teuer und aufwändig verpackt.

Am 01-09-2004

Europawoche gegen den Krebs

Jedes zweite Kind in Deutschland lebt in einem Haushalt, in dem mindestens ein Elternteil raucht. Nach Angaben von Gesundheitsexperten wachsen damit mindestens sechs Millionen Jungen und Mädchen bis zum Alter von 13 Jahren in Raucher-Haushalten auf und werden durch den ständigen Qualm massiv geschädigt. 60 Prozent der bis zu Sechsjährigen müssten in Raucher-Wohnungen leben. Laut Studien habe sich erst nach drei Stunden 95 Prozent des Rauchs einer Zigarette aus der Raumluft verflüchtigt. Die vom blauen Dunst betroffenen Kinder hätten ein großes Erkrankungsrisiko, warnte der Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, am Dienstag in Berlin anlässlich der diesjährigen "Europawoche gegen den Krebs".

Sie litten fast doppelt so häufig an Asthma, Husten, Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten, sagte Volker Beck von der Deutschen Krebsgesellschaft. Zudem träten bei diesen Kindern dreimal häufiger Schlafstörungen auf als bei ihren Altersgenossen in Nichtraucher-Haushalten.

Deshalb sprechen die Gesundheitsexperten in ihrer neuen Infokampagne davon, dass das Rauchen Erwachsener im Beisein von Kindern einer "Körperverletzung" gleichkomme. Die Rechtsprechung schütze Kinder zwar vor häuslicher Gewalt, jedoch nicht vor dem "Zwangsmitrauchen", kritisierte die Vizepräsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes, Marlis Herterich, die oft anzutreffende Gleichgültigkeit in der Gesellschaft.

So fordern der Kinderschutzbund und zahlreiche Gesundheitsorganisationen vom Gesetzgeber dringend Maßnahmen zum Schutz von Nichtrauchern. So sollten öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten und Kinderspielplätze, Schulen, Sportstätten, Gaststätten sowie Transportmittel künftig rauchfrei sein. Zugleich appellierten die Gremien an das Verantwortungsgefühl rauchender Eltern. Dazu gehöre auch, das Rauchen bei Autofahrten mit Kindern zu unterlassen, hieß es.

Die Gesundheitsrisiken würden bereits bei rauchenden Schwangeren beginnen. So hätten deren Babys ein durchschnittlich 200 Gramm niedrigeres Geburtsgewicht als Kinder von Nichtraucherinnen. Zudem gelte das Passivrauchen als Hauptursache für den "plötzlichen Kindstod". Mediziner schätzen, dass sogar etwa ein Drittel aller Fälle darauf zurückzuführen ist.

Am 05-10-2004

Gift-Cocktail

Ungeborene und Kinder sind besonders stark durch Passivrauchen gefährdet. Werdende Mütter sollten daher während der Schwangerschaft gar nicht rauchen, und Kinder sollten sich grundsätzlich nicht in verrauchten Räumen aufhalten, warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Je mehr eine Schwangere zum Beispiel rauche, desto stärker würden die Wachstumsstörungen des Kindes. Das Risiko von Fehl- und Totgeburten, plötzlichem Kindstod und Fehlbildungen wie Lippen-Gaumenspalten sei ebenfalls höher.

Neue Informationsbroschüren für Schwangere, Gynäkologen, Hebammen und Eltern sollen die massiven gesundheitlichen Auswirkungen des Tabakkonsums für ungeborene und geborene Kinder verringern. Eltern sollten wissen, dass Kinder in einem verqualmten Raum pro Stunde so viele Giftstoffe einatmen, als ob sie selbst eine Zigarette rauchen würden, meint BZgA-Direktorin Elisabeth Pott.

Raucht die werdende Mutter während der Schwangerschaft, gibt es für das ungeborene Kind kein Entrinnen vor den schädlichen Folgen des Nikotinkonsums. Zigarettenrauch ist ein chemischer Cocktail von ca. 4.000 verschiedenen chemischen Substanzen, von denen zahlreiche eine giftige Wirkung haben und etwa 40 nachweislich Krebs auslösen. Durch die Versorgung über die Plazenta und die Nabelschnur erreichen Giftstoffe auch das ungeborene Kind. So können zum Beispiel krebserregende Substanzen in den Organismus des ungeborenen Kindes gelangen und die gesundheitliche Entwicklung des Ungeborenen stören. Das von der werdenden Mutter mit dem Zigarettenrauch eingeatmete Kohlenmonoxid führt beim Embryo zu einer zu geringen Versorgung mit Sauerstoff, wodurch die körperliche Entwicklung beeinträchtigt wird.

Rauchen während der Schwangerschaft beeinflusst auch das Längenwachstum der Kinder im Mutterleib ungünstig, so die BZgA. Kinder von Raucherinnen haben ein geringeres Geburtsgewicht und einen kleineren Kopfumfang, wobei das Ausmaß dieser Wachstumsstörungen mit der Zahl der während der Schwangerschaft gerauchten Zigaretten steigt. Als Folge des Rauchens wird auch die vorgeburtliche Entwicklung der Lunge beeinträchtigt, so dass eine verminderte Lungenfunktion bei den Neugeborenen nachweisbar ist. Durch die Passivrauchbelastung im Mutterleib können bei den Kindern körperliche Fehlbildungen, wie z.B. Lippen-Gaumenspalten, entstehen. Darüber hinaus nimmt das Risiko für Fehl- oder Totgeburten sowie für den Plötzlichen Kindstod deutlich zu, wenn während der Schwangerschaft geraucht wird.

Passivrauch bedroht vor allem die Gesundheit von Kindern. So sind stark krebserregende Stoffe aus der Gruppe der Nitrosamine in der Tabakrauch verunreinigten Innenraumluft um bis zu hundertmal stärker konzentriert als im so genannten Hauptstromrauch - dem Rauch, den die Raucher selber einatmen. Der Giftstoff Ammoniak ist sogar bis zum Hundertsiebzigfachen stärker im Zigarettenqualm der Raumluft konzentriert als im inhalierten Zigarettenrauch.

Besonders kleine Kinder sind durch die Folgen des Passivrauchens gefährdet. Ihre körperliche Entwicklung ist bei weitem noch nicht ausgreift, so dass ihr Körper anfälliger für die Giftstoffe des Zigarettenrauchs ist. Außerdem nehmen Kleinkinder in Relation zu ihrem Körpergewicht mehr Atemluft auf als Erwachsene mit der Folge, dass sie im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht auch deutlich mehr giftige Substanzen aufnehmen als Erwachsene.

Am 07-10-2004

Umwelt und Gesundheit

Der Vorwurf des ARD-Magazins "monitor", Städte würden geschönte Feinstaubwerte veröffentlichen, muss nach Auffassung der umweltorientierten Verkehrsinitiative "UMKEHR e.V." noch verschärft werden. Nach Darstellulng des Vereins laufen etliche Städte "trotz der Mogeleien" Gefahr, schon bald die erlaubten 35 Tage im laufenden Jahr, an denen der Grenzwert überschritten werden darf, zu erreichen. So seien beispielsweise in München an einer Messstelle bereits bis heute an 30 Tagen die Tagesmittel-Grenzwerte für Feinstaub überschritten worden. Die Prognose: "Eine konstante Entwicklung wie bisher vorausgesetzt, werden am Jahresende an mindestens 113 Messstellen zu hohe Feinstaubwerte an mehr als 35 Tagen gemessen worden sein."

UMKEHR fordert daher die Einwohner der betroffenen Städte auf, sich zu informieren und ihren Gemeinden auf die Finger zu schauen. Noch besser sei es natürlich, so der Sprecher von UMKEHR, den Verwaltungen nicht nur auf die Finger zu klopfen, sondern ihnen "auf die Sprünge zu helfen" und eigene Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Eine preiswerte, auch für Laien günstige Möglichkeit dies zu erlernen, bestehe im Besuch des 15. Bundesweiten Umwelt- und Verkehrs-Kongress (BUVKO).

Auf dem BUVKO vom 5.-7. Mai 2005 in Bremen sollen die Chancen ausgelotet werden, die in den neuen Regelwerken der EU für eine nachhaltige Mobilitätspolitik stecken. EU-Richtlinien seien jedoch "eine Wissenschaft für sich".

Auf dem 15. BUVKO sollen die Gesetzestexte und Richtwerte allgemein verständlich erklärt und ihre Bedeutung eingeordnet werden, verspricht der Verein. "Nicht nur durch die vorgeschriebene Umsetzung der EU-Richtlinien zum Umgebungslärm und zur Luftreinhaltung stehen die deutschen Länder und Kommunen unter Zugzwang." Auch durch die erweiterten Informationsrechte stünden den Bürgern bessere Einwirkungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Am 18-03-2005

Rauchen

Das Bundesverbraucherministerium hat am Dienstag Listen mit Zusatzstoffen in Tabakprodukten ins Internet gestellt. Bundesministerin Renate Künast (Grüne) erklärte dazu in Berlin, damit werde erstmals Transparenz in diesem Bereich geschaffen. Deutschland sei eines der ersten Länder in Europa, das die Rezepturen der Tabakindustrie öffentlich mache. Eine Arbeitsgruppe unabhängiger Experten solle nun standardisierte Prüfverfahren für die Bewertung der Giftigkeit der einzelnen Stoffe vorschlagen. Angesichts der Vielzahl der Stoffe sollte die Bewertung auf Europäischer Ebene erfolgen.

Die auf mehr als 1000 Seiten aufgelisteten Zusatzstoffe können auf der Homepage des Verbraucherministeriums unter dem Stichwort Verbraucherschutz und der Überschrift Tabakkennzeichnung eingesehen werden. Die Listen sind unterteilt nach Zigaretten, Zigarren, Pfeifentabak und Feinschnitt. Die einzelnen Zusatzstoffe werden nach Tabakmarken sortiert gemäß ihrer mengenmäßigen Verwendung aufgelistet. Darüberhinaus wird auch der Gehalt von Teer, Nikotin und Kohlenmonoxid je Marke angegeben.

In einem nächsten Schritt soll auch der Verwendungszweck der einzelnen Zusatzstoffe aufgeführt werden. Zudem ist laut Künast eine weitere Liste mit Zusatzstoffen für Erzeugnisse wie Mundstücke, Filter, Zigarettenpapier und -spitzen geplant.

Der Verband der Cigarettenindustrie (VDC) zeigte sich überrascht über Künasts Vorgehen. Die in Tabakprodukten enthaltenen Zusatzstoffe seien "kein großes Geheimnis", sagte VDC-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Hainer auf Anfrage. Die Industrie gebe seit November 2002 "Daten in weit umfangreicherer Form" als auf den Listen an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit weiter. Viele der Hersteller informierten zudem auf ihren Internetseiten über die von ihnen verwendeten Zusatzstoffe.

Am 17-05-2005

Statistik 2003

Wie das Statistische Bundesamt zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2005 mitteilt, starben im Jahr 2003 in Deutschland 40 865 Personen an Erkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können. Neben Lungenkrebs (39 286 Sterbefälle) werden auch Kehlkopfkrebs (1 542 Sterbefälle) und Luftröhrenkrebs (37 Sterbefälle) zu den Folgeerkrankungen des Rauchens gezählt. Insgesamt waren im Jahr 2003 knapp fünf Prozent aller Sterbefälle auf eine für Raucher symptomatische Erkrankung zurückzuführen. Auffällig ist, dass an den genannten Todesursachen dreimal mehr Männer als Frauen starben. Ob die Verstorbenen tatsächlich geraucht haben, wurde nicht erfasst.

Im Vergleich zum Jahr 1984 ist ein Anstieg dieser Todesursachen zu erkennen. Vor 21 Jahren starben mit 33 589 Personen knapp vier Prozent an den oben genannten Krankheiten. Mit 27 931 gestorbenen Männern (84 Prozent) war deren Anteil an raucherspezifischen Todesursachen damals um mehr als fünfmal höher als der Frauen.

Allein der Lungenkrebs stellte 2003 in Deutschland die vierthäufigste Todesursache dar; 1984 war er noch die sechsthäufigste Todesursache. Mit 28 652 Todesfällen im Jahr 2003 war er bei den Männern sogar - wie bereits 2002 - die dritthäufigste Todesursache. War Lungenkrebs im Jahr 2002 noch die zehnthäufigste Todesursache bei Frauen, so belegt er 2003 Platz 8.

Das durchschnittliche Alter der an Lungen-, Kehlkopf- und Luftröhrenkrebs Gestorbenen lag 2003 bei 69 Jahren. Bei Berücksichtigung aller Todesursachen sterben die Menschen in Deutschland durchschnittlich im Alter von 76 Jahren, somit sterben Personen mit für Raucher symptomatischen Erkrankungen durchschnittlich sieben Jahre früher.

Am 27-05-2005

Studie

Rauchende Kinder und Jugendliche schwänzen einer neuen Studie zufolge häufiger die Schule und nehmen mehr Drogen als nichtrauchende Gleichaltrige. Insgesamt zeigten rauchende Schüler ein deutlich auffälligeres Sozialverhalten, teilte die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) am Montag in Hamburg mit. Das problematische Verhalten sei unabhängig vom sozialen Status und dem Grad der Schulbildung. Für die Studie wurden 985 Mädchen und Jungen zwischen 11 und 18 Jahren von zwei Hauptschulen und einem Gymnasium im Ruhrgebiet befragt.

Neben der engen Beziehung zwischen Rauchen_ und Alkohol-, Drogen- sowie Medikamentenkonsum gibt es nach Angaben der Gesellschaft eine Reihe weiterer Auffälligkeiten, die Raucher_ von den anderen Jugendlichen unterscheidet. Rauchende Jugendliche wiesen oft auch sozial abweichendes Verhalten auf. "Rauchende Jugendliche stehlen drei- bis viermal so häufig wie Nichtraucher_ und legen zwei- bis dreimal so häufig Feuer oder zündeln", sagte Gerd Lehmkuhl von der DGKJP. Auch seien sie deutlich aggressiver als ihre nichtrauchenden Mitschüler.

Entscheidende Bedeutung für das Rauchverhalten hat nach Ansicht Lehmkuhls der Gruppenzwang unter den Jugendlichen. "Öffentliche Verbote des Rauchens in der Schule tragen dazu bei, dass 'Raucher' und 'Nichtraucher' zu Symbolen der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen werden", betonte er. Die Raucher_ repräsentierten dabei die Nicht-Angepassten, die Nichtraucher_ dagegen die Angepassten. Für die schulische Gesundheitsförderung bedeuteten diese Ergebnisse eine schwierige Aufgabe, sagte Lehmkuhl.

Am 20-06-2005

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