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Internationale Gemeinschaft muss Kinderhandel gemeinsam bekämpfen

Appell an Regierungen

Mehr als 100.000 Mädchen und Jungen werden internationalen Schätzungen zufolge pro Monat weltweit verkauft und ausgebeutet. Sie betteln oder waschen Autoscheiben in Griechenland und Spanien, sie werden gezwungen, in Deutschland Diebstähle zu begehen und in ganz Europa als Sexualobjekte ausgenutzt - Mädchen und Jungen sind in der EU ebenso Opfer von Kinderhandel wie in Afrika, Asien Nord- und Südamerika.

Doch was muss geschehen, um den Handel mit Kinder wirksam einzudämmen? Dies beschreibt eine Studie, die das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes heute in Berlin veröffentlicht. "Kinder als Ware? Kinderhandel und was man dagegen tun kann" erklärt die Hintergründe des Phänomens und bewertet die bisherigen Initiativen, mit denen staatliche und nichtstaatliche Akteure ihm begegnen.

"Die Bekämpfung des Kinderhandels ist dort erfolgreich, wo eine koordinierte Zusammenarbeit von Regierungen, UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen stattfindet", erklärt Mike Dottridge, Autor der Studie und langjähriger Mitarbeiter verschiedener Menschenrechtsorganisationen. Wirksame Maßnahmen müssten die Hintergründe der Handels einbeziehen sowie auf die spezielle Situation von Kindern mehr Rücksicht nehmen als bislang der Fall. "Es reicht nicht aus, die Strafen für die Verantwortlichen zu erhöhen oder gar, Kinder in ihre Heimatländer abzuschieben."

"Verglichen mit der klassischen Sklaverei von einst zeigt sich der Kinderhandel als eine moderne Form des Sklavenhandels. Er hat neue Formen und bestürzende Größenordnungen angenommen", erklärt Graça Machel in ihrem Vorwort zur Studie und verweist damit auf den dringenden Handlungsbedarf. Den sieht auch Helga Konrad, Leiterin der Abteilung Menschenhandel beim Balkanstabilitätspakt und forderte in Berlin "Null Toleranz" gegenüber dem Handel mit Kindern.

Graça Machel, frühere First Lady Mosambiks und Ehefrau Nelson Mandelas, ist Schirmherrin der Kampagne gegen Kinderhandel im südlichen Afrika. Diese von terre des hommes 2001 initiierte Kampagne ist in mehr als 30 Ländern weltweit aktiv - mit Hilfsangeboten für die Opfer und Programmen zur Vorbeugung von Kinderhandel.