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Patientenverband wendet sich gegen lange Arbeitszeiten von Ärzten

Ärztestreik

Der Allgemeine Patienten-Verband hat Verständnis für den anhaltenden Ärztestreik an Universitätskliniken und Landeskrankenhäusern. Der Ausstand sei überfällig und "unerhört wichtig", sagte Verbands-Vizepräsident Niels Auhagen am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Allerdings werde zu wenig vermittelt, dass der Streik auch im Interesse der Patienten sei. Dass gestreikt werde, könnten viele Patienten verstehen. Es müsse auch in deren Sinne sein, da es die Ärzte übernommen hätten, die Patienten gut zu versorgen. Bei Arbeitszeiten mit 36 Stunden Dienst sei dies aber nicht mehr möglich.

Er könne nur hoffen, dass es endlich zu einer Einigung komme, wobei sich für die Patienten letztendlich wenig ändere, fügte Auhagen hinzu. Für diese sei die Gefahr, wenn sie von einem Arzt operiert würden, der 36 Stunden gearbeitet habe, immer noch groß - egal, ob der Mediziner dafür bezahlt werde oder nicht. Dies sei ein strukturelles Defizit.

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund wollte die bundesweiten Streiks an Universitätskliniken und Landeskrankenhäusern am Montag trotz der Annäherung bei den jüngsten Tarifverhandlungen ausweiten. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder und der Marburger Bund hatten sich am Wochenende nach 26-stündigen Verhandlungen in München nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen können. Einen bereits ausgehandelten Kompromissvorschlag hatten die Arbeitgeber nach Angaben der Ärztegewerkschaft wieder zurückgezogen. Die Gespräche sollen am Dienstag in Köln fortgesetzt werden.