"Gebühren schrecken jedoch Kinder aus Arbeiterhaushalten und ausländischen Familien noch mehr vom Studium ab", unterstrich Stange. "Wir können es uns nicht länger erlauben, dieses Potenzial zu vergeuden. Sonst sägen wir uns die Äste ab, an denen die Früchte wachsen könnten, von denen wir künftig leben wollen." Studiengebühren seien ein weiterer Schritt in Richtung Privatisierung der Bildung.0 "Unerlässliche Kernbildung für alle - Hochschulabschluss nur für Reiche. Das ist ein Holzweg", warnte die GEW-Chefin. Sie forderte die Rektoren und Präsidenten der Hochschulen auf, "nicht neoliberalen Verheißungen zu erliegen", sondern sich an die Seite der Studierenden zu stellen.
Es sei eine Illusion zu glauben, dass Studiengebühren Lehre und Forschung an den Hochschulen zu Gute kommen. Die Finanzminister der Länder legten ihre Hand auf das Geld, um die Löcher in ihren Haushalten zu stopfen. Studiengebühren führten eher zu einem weiteren Rückzug des Staates und damit der Allgemeinheit aus der Finanzierung guter Bildungseinrichtungen. Die Gewerkschaft mache sich dafür stark, dass Bildung vom Kindergarten bis zur Weiterbildung als wichtiger Teil öffentlicher Daseinsvorsorge anerkannt wird. "Der Weg in den Gebührenstaat muss gestoppt werden. Das gilt für die Kita-Beiträge genauso wie für die Gebühren in Hoch- oder Berufsschulen. Bildung ist ein öffentliches Gut. Unsere Gesellschaft braucht mehr und nicht weniger dieses wertvollen Schatzes", so die GEW-Vorsitzende.