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Mehr Molkereien verzichten auf Gentechnik

Gen-Pflanzen für Milchkühe

Mehr Molkereien wollen ihre Milchkühe ohne genmanipulierte Pflanzen füttern. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Greenpeace, die am heutigen Dienstag gemeinsam mit Molkereien und Landwirten in München präsentiert wurde. 31 von 67 befragten deutschen Molkereien erklärten demnach, bereits jetzt oder zukünftig Futter ohne Gen-Pflanzen für ihre Milchkühe zu verwenden. Greenpeace Gentechnikexperte Christoph Then wertet das das Ergebnis der Umfrage als "wichtigen Erfolg für Greenpeace und die Verbraucher." Nun müssten auch andere Hersteller von Milchprodukten erklären, keine Gen-Pflanzen mehr zu verfüttern, wenn sie nicht das Vertrauen der Verbraucher verlieren wollten.

Die Umfrage unter Molkereien wurde für die vierte Auflage des Greenpeace-Ratgebers "Essen ohne Gentechnik" durchgeführt. Darin werde die aktuelle Haltung von 450 Lebensmittelherstellern zu Gentechnik im Essen und in Futtermitteln aufgelistet. Das Ergebnis: Die meisten Hersteller wollten keine Lebensmittel anbieten, die Gentechnik enthalten. Doch 80 Prozent aller Gen-Saaten gelangten über den Futtertrog in die Nahrungskette.

Unter anderen weigere sich der größte Milchkonzern in Deutschland, Müllermilch, auf gentechnikfreies Futter umzustellen. Zwar habe der Branchenführer am 21. April 2004 durch seine Anwälte verlauten lassen, alle möglichen Maßnahmen gegen Gen-Pflanzen im Futter eingeleitet zu haben. Doch Stichproben von Greenpeace und Rückfragen bei Landwirten zeigten, dass dies nicht der Wahrheit entspreche. Auch die im Jahr 2000 von Müllermilch übernommene Molkerei Weihenstephan lasse weiterhin Gen-Pflanzen verfüttern.

"Weihenstephan setzt sein gutes Image aufs Spiel. Die Traditionsmarke wirbt mit Alpenmilch und weckt Vorstellungen von glücklich grasenden Almkühen - zugleich wird massenhaft Gen-Soja und Gen-Mais verfüttert.", so Then. Hier würden Verbraucher in dem Glauben getäuscht, ein naturnahes Produkt zu kaufen.

Auf eine Fütterung ohne Gen-Pflanzen könne jederzeit umgestellt werden, da es ausreichend Anbieter gentechnikfreier Sojabohnen gebe. Aus einem Gutachten der Universität Kassel im Auftrag von Greenpeace gehe zudem hervor, dass die Milchwirtschaft nicht auf Soja angewiesen sei. Zu Gras und Heu könne beispielsweise Rapsschrot verfüttert werden, falls besonders hohe Milchleistungen erzielt werden sollten.