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Flussschutz

Ende der Naturzerstörung im ukrainischen Donaudelta gefordert

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Angesichts der Zerstörung bedeutender Teile des Donaudeltas durch Kanalbauarbeiten auf ukrainischem Gebiete hat der Naturschutzbund NABU das Auswärtige Amt aufgefordert politischen Druck auf die Ukraine auszuüben. "Die Bauarbeiten am Schifffahrtskanal und in den Uferbereichen gefährden einen der großartigsten Naturräume der Erde und die wichtigste Drehscheibe des Vogelzuges im westlichen Schwarzmeerraum", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Auch die Unesco dürfe nicht tatenlos bei der Zerstörung eines ihrer Weltnaturerbegebiete zuschauen. Die Hamburger Firma Möbius Bau, die maßgeblich an der Umsetzung vor Ort beteiligt ist, forderte der NABU auf, unverzüglich die laufenden Bauarbeiten zu beenden.


"Nach den uns vorliegenden Informationen ist die Umweltverträglichkeitsprüfung dieses Projektes negativ ausgefallen", so Tennhardt. Auch die zuständige Naturschutzbehörde streite ab, jemals die Baugenehmigung erteilt zu haben. Der NABU unterstützt die rumänische BirdLife-Partnerorganisation SOR, die sich mit einem inhaltlichen Schwerpunkt dem Schutz des Donaudeltas widmet. "Das Donaudelta ist Europas zweitgrößtes Feuchtgebiet und muss mit größter Sorgfalt vor weiteren Schäden bewahrt werden", sagte der NABU-Vizepräsident. Sechs verschiedene Zugwege kreuzen sich hier, Vögel aus Sibirien, dem Baltikum und Skandinavien rasten auf der Reise in ihre Überwinterungsgebiete. Im Donaudelta brüten auch zahlreiche seltene Vogelarten wie Rosa- und Krauskopfpelikan, Sichler, verschiedene Reiherarten, Moorente und Seeadler.

Neben der Lebensraumzerstörung wirke sich der Ausbau des Kanals und die Ufer-Betonierung auch negativ auf die Fischbestände aus, da die Arbeiten seit Mai 2004 ohne Rücksicht auf die Laichzeiten und -gebiete vorangetrieben würden. "Das Bauprojekt führt zu einer ernsthafte Gefährdung des gesamten Ökosystems Donaudelta einschließlich des vorgelagerten Schwarzmeerraumes mit allen von diesem Gebiet abhängigen Pflanzen- und Tierarten", betonte Tennhardt. Negative Auswirkungen seien auch für die lokale, stark von der Fischerei abhängige Bevölkerung zu erwarten. Da die Briefe des NABU an den ukrainischen Präsidenten bisher unbeantwortet blieben, müsse dringend der internationale Druck erhöht werden bevor dieses Naturjuwel irreversiblen Schaden nehme, so Tennhardt.

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