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Elfenbein-Handel - Fünf afrikanische Länder sind dafür

"Wilderei auf Elefanten vielerorts außer Kontrolle"

Fünf südafrikanische Länder wollen den internationalen Handel mit Elfenbein durchsetzen. Pro Wildlife zufolge haben Simbabwe, Südafrika, Namibia, Botswana und Sambia fristgerecht die Lockerung des Schutzes für Elefanten beantragt, über die auf der Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA) im November abgestimmt wird. "Wilderei und illegaler Elfenbeinhandel sind in vielen Ländern Afrikas, allen voran Simbabwe, völlig außer Kontrolle", warnt Pro Wildlife Expertin Daniela Freyer. "Auch das Überleben des Asiatischen Elefanten würde durch eine Legalisierung des Elfenbeinhandels bedroht." Die Position der Artenschützer wird von vielen asiatischen und afrikanischen Ländern geteilt.

1989 wurde der internationale Handel mit Elfenbein verboten. Vier der südafrikanischen Länder konnten 1997 bzw. 2000 auf WA-Konferenzen bereits eine Lockerung des Schutzstatus ihrer Elefantenbestände durchsetzen, der Verkauf von Elfenbein ist ihnen derzeit allerdings untersagt. Als fünftes Land möchte nun Sambia den internationalen Schutzstatus seiner Elefantenbestände lockern, um den Einstieg in den Handel mit dem "weißen Gold" vorzubereiten. Doch eine Lockerung des Handelsverbotes für Elfenbein - und sei es für vorhandene Lagerbestände - hätte nach Ansicht der Artenschützer angesichts der völlig unzureichenden Kontrollen fatale Folgen.

In Simbabwe sind Berichte über Wilderei in großem Stil - selbst in Naturschutzgebieten - an der Tagesordnung. Das Land ist längst im politischen Chaos und in Korruption versunken: Vor allem Kriegsveteranen und Anhänger der Regierungspartei gehören zu den Landbesetzern und Wilderern, die hemmungslos Jagd auf geschützte Arten machen. In einem einzigen Wildschutzgebiet Simbabwes wurden Schätzungen zufolge 30.000 Tiere innerhalb von 18 Monaten getötet. Präsident Mugabe sieht dem Treiben tatenlos zu. Nun beantragt das Land sogar den Verkauf von Elfenbein unter angeblich kontrollierten Bedingungen.

Südafrika ist zwar bereits 1975 dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) beigetreten, hat aber bis heute die WA-Beschlüsse nicht im eigenen Land umgesetzt. Trotzdem will es nun die Erlaubnis der WA-Staaten gewinnen, um mehrere Tonnen Elfenbein zu verkaufen. Dabei ist das Land Zentrum des Tierschmuggels in Afrika. Die für eine Lockerung des Elfenbeinhandelsverbotes notwendige Kontrolle und Verfolgung von illegalem Handel ist in Südafrika höchst fragwürdig.

"Die bisherigen Lockerungen des Elefantenschutzes haben bereits ein falsches Signal gesetzt: Auch in Europa wird immer wieder Elfenbein beschlagnahmt", so Freyer. Mehrere afrikanische Länder beklagen einen Anstieg der Wilderei auf ihre Elefantenbestände. Sie machen die Herunterstufung einiger südafrikanischer Elefantenbestände für das Aufflammen der Wilderei verantwortlich. In Tansania wurden Anfang des Jahres 1.255 illegale Stoßzähne aufgegriffen. Im Tsavo Nationalpark (Kenia) tötete vor wenigen Wochen eine organisierte Wildererbande eine Elefantenfamilie ab und entfernte lediglich die Stoßzähne. In Bürgerkriegsländern wie der Demokratischen Republik Kongo werden Waldelefanten und andere bedrohte Arten in großem Stil abgeschossen.

Die Expertengruppe der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) für Asiatische Elefanten lehnte in einer aktuellen Resolution die Wiederaufnahme des Elfenbeinhandels ab, da sie auch für die rückläufigen Bestände Asiatischer Elefanten verheerende Folgen befürchtet. "Wenn der Handel mit Elfenbein wieder legalisiert wird, könnte Elfenbein aus verschiedensten Quellen eingeschleust werden, eine Unterscheidung ist nicht möglich. Die Idee eines kontrollierten Elfenbeinhandel ist eine Farce", betont auch Freyer. Ein eigens zur Kontrolle des Elfenbeinhandels eingeführtes System, das sogenannte. MIKE (Monitoring of Illegal Trade in Elephants - Überwachung des Elefantenhandels), koste zwar 13.2 Millionen US Dollar, funktioniert bis heute allerdings nicht.

Am 13-06-2002

Elfenbeinschmuggel boomt weltweit

Der illegale Handel mit Elfenbein zeigt alarmierende Ausmaße: Erst vor wenigen Tagen gaben chinesische Zollbehörden die Beschlagnahme von über drei Tonnen Elfenbein aus Afrika bekannt. Seit Beginn des Jahres 2000 wurden weltweit somit fast 4.000 Stoßzähne, über 56.000 Elfenbeinschnitzereien und weitere 11.000 Kilogramm Elfenbein beschlagnahmt. "Dies entspricht weit über 3.000 toten Elefanten", schätzt Pro Wildlife Expertin Daniela Freyer. Nach Informationen der Münchner Artenschutzorganisation werden vornehmlich afrikanische, aber auch asiatische Elefanten gewildert. "Die Stoßzähne werden u.a. nach China und Vietnam geschmuggelt, dort zu Schnitzereien verarbeitet und dann nach Thailand verschoben. Dort gehören deutsche Touristen zu den Hauptabnehmern", berichtet Freyer.

1989 wurde der internationale Handel mit Elfenbein verboten. Drei südafrikanische Länder (Namibia, Botswana und Simbabwe) konnten auf der WA-Konferenz 1997 einen einmaligen Verkauf von Elfenbein aus Lagerbeständen durchsetzen. Drei Jahre später setzte Südafrika ebenfalls eine Herabstufung des Schutzes seiner Elefantenpopulationen durch, auch wenn ihm der Handel mit Elfenbein bislang vorenthalten blieb. Für die im November diesen Jahres stattfindende WA-Konferenz liegen nun erneut Anträge dieser vier Länder sowie von Sambia vor, den Export von zunächst insgesamt 87 Tonnen Elfenbein aus Lagerbeständen plus eine jährliche Quote von 12 Tonnen zu genehmigen.

Artenschützer sehen einen engen Zusammenhang zwischen der stufenweisen Auflockerung des Schutzes für Afrikanische Elefanten und dem derzeit massiven Schmuggel mit Elfenbein: "Allein die Hoffnung, das blutige Geschäft mit Elfenbein könnte wieder freigegeben werden, ist Motiv genug für Wilderer und Schmuggler, ihre Aktivitäten zu verstärken", erläutert die Pro Wildlife Sprecherin. Spektakuläre Elfenbein-Aufgriffe häuften sich in jüngster Zeit.

Bei einer jüngst durchgeführten Untersuchung in acht asiatischen Ländern konnten über 100.000 Elfenbeinschnitzereien in Geschäften entdeckt werden. In Thailand werden vermutlich 80 Prozent dieser Schnitzereien verkauft - vornehmlich an Touristen und Geschäftsleute aus Europa: Deutsche gehören dabei neben Italienern und Franzosen zu den Hauptkunden für Elfenbeinschnitzereien. Dem offenen Verkauf in den Märkten und Geschäften Asiens wird seitens der Behörden tatenlos zugesehen. Schmiergeldzahlungen ermöglichen das reibungslose Passieren von Grenzen, zum Teil sind Militär und Polizei direkt in die Wilderei verwickelt. "Mit dem Wachstum der Urlauberzahlen in Südostasien wächst auch die Gefahr, dass der illegale Handel mit Elfenbein noch weiter angeheizt wird", befürchtet die Pro Wildlife Sprecherin.

Am 03-10-2002

Schmuggler aufgeflogen

Ein weltweit agierender Ring von Elefantenwilderern und Elfenbeinschmugglern ist aufgeflogen, wie der Artenschutzverband Pro Wildlife berichtet. Er hatte zusammen mit der englischen Organisation EIA (Environmental Investigation Agency) eine Studie zu Schmuggelwegen in Auftrag gegeben. Das Ergebnis dokumentiert die Zusammenarbeit von Wilderern in Sambia, einem Elfenbein-Schmugglerring in Malawi und Mozambique (Afrika) bis hin zu den Endabnehmern in Singapur, Hongkong, China und Japan. Mindestens 19 Lieferungen illegalen Elfenbeins aus Afrika, offiziell deklariert als "Steinskulpturen" oder "Holzschnitzereien", seien in den vergangenen Jahren nach Fernost geschmuggelt worden.

Die Studie veröffentliche Lieferscheine, Quittungen und Auszüge aus den Notizbüchern der Initiatoren. Abnehmer der Schmuggelware, die nach den Berichten vor allem über den Hafen von Singapur eingeschifft wurde, waren Firmen in Hongkong. Von dort sei die Ware weiter nach China und Japan gegangen.

Pro Wildlife, deutsche Partnerorganisation der EIA, fordert die Teilnehmer der kommenden Montag beginnenden Artenschutzkonferenz in Santiago / Chile auf, alle vorliegenden Anträge auf eine Freigabe des Elfenbeinhandels abzulehnen und den höchsten Schutz für alle Elefantenpopulationen wiederherzustellen. Die 12. Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens findet vom 3. bis 15. Novermber statt. Zur Abstimmung stehen u.a. die Anträge von fünf südafrikanischen Ländern (Simbabwe, Namibia, Botswana, Sambia und Südafrika), den Verkauf von 87 Tonnen Elfenbein aus Lagerbeständen und zukünftig 12 Tonnen Elfenbein jährlich freizugeben. Bereits auf der WA-Konferenz 1997 konnten drei dieser Länder (Namibia, Botswana und Simbabwe) den Schutzstatus für ihre nationalen Elefantenbestände lockern und den einmaligen Verkauf von insgesamt 50 Tonnen Elfenbein aus Lagerbeständen durchsetzen, das im Folgejahr exklusiv nach Japan exportiert wurde.

Am 30-10-2002

Artenschutzkonferenz in Chile

Auf der derzeit in Chile stattfindenden Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA) ist unter großem zeitlichem und politischem Druck der Handel mit Elfenbein genehmigt worden. Bislang wurden die Anträge von Botswana und Namibia für den Export von zusammen 30 Tonnen Elfenbein aus Lagerbeständen angenommen. Die WA-Staaten entscheiden noch über drei weitere Anträge für Elfenbeinexporte. Artenschützer befürchten nun schlimme Konsequenzen für die Elefantenbestände in Afrika und Asien. Als Folge verheerender Wilderei und des Zusammenbruchs der Elefantenbestände in Afrika wurde 1989 ein absolutes Handelsverbot für Elfenbein beschlossen. Doch bereits 1997 setzten drei südafrikanische Länder (Simbabwe, Namibia und Botswana) einen einmaligen Verkauf von Elfenbein aus Lagerbeständen durch, der 18 Monate später stattfand.

Seit 1998 sei laut Pro Wildlife ein kontinuierlicher Anstieg des Elfenbeinschmuggels nachgewiesen. Ein Zusammenhang zwischen dem erstmaligen Verkauf von Elfenbeinlagerbeständen, der auf der WA- Konferenz 1997 freigegeben worden war, wird allerdings von den Befürwortern des Elfenbeinhandels bis heute abgestritten, um die Option auf weitere Verkäufe nicht zu gefährden.

"Die Behauptung, der Elfenbeinhandel würde unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden, ist falsch. Hier wurde eine Entscheidung getroffen, deren Folgen nicht kontrollierbar sind!", betont Daniela Freyer von Pro Wildlife, die an der WA-Konferenz teilnimmt.

In diesem Jahr liegen Anträge dieser drei Länder sowie von Südafrika und Sambia vor, insgesamt 87 Tonnen Elfenbein aus Lagerbeständen sowie eine jährliche Quote von 12 Tonnen zu exportieren. Während die jährlichen Exporte nicht die notwendige Mehrheit finden, unterstützt die Mehrheit der WA-Staaten bislang den einmaligen Lagerverkauf mit 18 Monaten Vorlaufzeit. Ausschlaggebend für die mehrheitliche Unterstützung der WA-Mitgliedsstaaten ist ein angeblicher Konsens der afrikanischen Länder. Dennoch hatten zahlreiche Staaten in Afrika hatten erhebliche Bedenken gegen den Elfenbeinhandel angemeldet. "Die Wilderei ist wie eine Epidemie, die sich von einem zum anderen Land verbreitet", so ein westafrikanischer Sprecher.

Japan als wahrscheinlichstes Abnehmerland der nun freigegebenen Elfenbein-Lagerbestände sei nach Angaben der Organisation nicht in der Lage, den internen Handel mit Elfenbein zu kontrollieren. Rekord-Aufgriffe von geschmuggeltem Elfenbein in der jüngsten Zeit zeigten, dass der ostasiatische Inselstaat einer der zentralen Zielorte eines internationalen Schmugglerrings sei. Sowohl in Simbabwe als auch in Sambia seienWilderei und Elfenbeinschmuggel außer Kontrolle; und in Südafrika sind die WA-Bestimmungen bis heute nicht einmal in nationales Recht umgesetzt worden.

Am 13-11-2002

Artenschutz

Jährlich 2.000 kg Roh-Elfenbein will Namibia zukünftig verkaufen, dazu unbegrenzte Mengen von Elfenbeinschnitzereien. Wie die Artenschutzorganisation Pro Wildlife heute meldet, werde auf der in zwei Wochen beginnenden Konferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens (WA) in Bangkok über einen Antrag Namibias zur Legalisierung des Elfenbeinhandels abgestimmt. Damit könnte zum ersten mal eine eine regelmäßige Exportquote durchgesetzt werden.

Als Konsequenz aus Wilderei und dem Zusammenbruch vieler Elefantenbestände beschlossen die WA-Vertragsstaaten 1989 ein absolutes Handelsverbot für Elfenbein. Im Jahr 1997 setzten drei südafrikanische Länder erstmals wieder einen "einmaligen" Verkauf von Elfenbein aus Lagerbeständen durch. Offizielle Daten belegten seither bereits einen Anstieg des Elfenbeinschmuggels in Afrika und Asien. Dennoch wurde auf der WA-Konferenz 2002 erneut drei südafrikanischen Staaten der Verkauf von insgesamt 60 Tonnen Stoßzähnen in Aussicht gestellt; die Bedingungen für diesen Handel seien allerdings bis heute nicht erfüllt.

"Namibia möchte pro Jahr 2.000 kg Stoßzähne exportieren, zusätzlich unbegrenzte Mengen an Elfenbein-Schnitzereien. Doch nur 900 kg pro Jahr fallen aus legalen Quellen an, z.B. durch natürliche Todesfälle.", so Daniela Freyer, Biologin bei Pro Wildlife. Wo das übrige Elfenbein herkommen solle, sei "mehr als zweifelhaft". Eine Auseinanderhaltung von legalem und illegalem Elfenbein sei ausserdem nicht möglich. Im Vorfeld der Konferenz hätten sich Vertreter aus zwölf afrikanischen Ländern gegen eine Erlaubnis für Namibia ausgesprochen, da sie um ihre letzten Elefantenbestände fürchteten.

Experten schätzen, dass derzeit jedes Jahr etwa 4.000 Elefanten getötet werden, um die Elfenbeinmärkte mit Nachschub zu versorgen. Trotz Handelsverbot seit 1989 werde noch immer in vielen Ländern Afrikas und Asiens Elfenbeinschnitzereien frei zum Verkauf angeboten. Auch Bangkok, wo die WA-Konferenz in zwei Wochen beginnt, sei einer der großen Umschlagplätze. Abnehmer seien häufig Touristen aus Europa, den USA oder Japan - viele wüssten nicht, dass sie am heimischen Zoll mit empfindlichen Strafen rechnen müssen.

Weltweit würden jedes Jahr Tausende Kilogramm Elfenbein beschlagnahmt. In Deutschland seien seit 1996 mindestens 70 Stoßzähne sowie fast 2.500 Elfenbeinschnitzereien beschlagnahmt worden. Diese Zahlen seien allerdings nur die Spitze des Eisberges, da ein Großteil der Schmuggelware unentdeckt bleibe.

Am 15-09-2004

TRAFFIC-Studie

Der Handel mit Elfenbein boomt trotz Verbot. Das ist das Ergebnis einer aktuellen TRAFFIC-Studie zum Elfenbeinschmuggel in den USA. Konsumenten der begehrten Souvenirs, Schnitzereien und Schmuckstücke seien vor allem Privatpersonen. Besonders die technischen Möglichkeiten im Internethandel hätten im vergangenen Jahrzehnt neue Schlupflöcher und neue Handelswege geschaffen, sodass es immer leichter werde, an die Produkte heranzukommen, berichtet die Tierschutzorganisation WWF. Hinzu komme die Einfuhr durch Touristen.

Gleichzeitig belege die Studie, dass in den USA die weltweit höchste Rate der Aufgriffe von Elfenbeinschmuggel zu verzeichnen ist. TRAFFIC, das gemeinsame Artenschutzprogramm von WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, präsentiert die Studie im Vorfeld der nächsten Weltartenschutzkonferenz CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of wild Fauna and Flora), die im Oktober in Bangkok stattfindet. Dort stehen auch mehrere Anträge zum Handel mit Produkten von afrikanischen Elefanten auf der Tagesordnung.

"Zwar greifen die USA beim Elfenbeinschmuggel gut durch, doch scheinen die Menschen die bestehenden Verbote überhaupt nicht zu stören.", so Volker Homes, WWF-Artenschutzexperte. Es müssten stärkere Kontrollen durchgeführt werden, um die Abschreckung zu erhöhen. Außerdem müssten Touristen noch stärker über bestehende Gesetze informiert werden. Vor allem die Online-Angebote müssten nach Ansicht des Artenschützers besser überwacht werden.

Neben den USA sieht der WWF vor allem die lokalen Märkte in einigen afrikanischen und asiatischen Ländern wie China, Thailand, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien und Nigeria als Zentren des Elfenbeinschmuggels.

Der kommerzielle Elfenbeinhandel ist seit 1989 international verboten.

Am 23-09-2004

Bedrohte Elefanten

Der Handel mit Elfenbein bleibt vorerst weiterhin untersagt. Die CITES-Delegierten setzten am heutigen Montag auf der Weltartenschutzkonferenz ein weiteres Zeichen gegen die Aufweichung des seit 1989 bestehenden Handelsverbotes. Namibia hatte auf der Konferenz eine jährliche Exportquote von 2.000 Kilogramm Roh-Elfenbein sowie den Handel mit Elfenbein-Produkten und Waren aus Elefantenleder und -haaren beantragt. Der Handel mit Roh-Elfenbein und Produkten daraus wurde von den Staaten abgelehnt. "Wäre Namibia heute mit seinem Vorstoß durchgekommen, wären künftig jedes Jahr zwei Tonnen Roh-Elfenbein aus Namibia auf dem Weltmarkt gelandet.", so WWF-Artenschützer Volker Homes. Der kommerzielle Handel mit Lederwaren und Haaren wurde dagegen angenommen.

Auch Südafrika beabsichtigt, mit Elefantenleder handeln zu dürfen. Dies wurde bewilligt. Die Naturschützer lehnen nur den Handel mit Roh-Elfenbein ab, akzeptieren aber den Handel mit Elefantenleder und -haaren. Denn alle Untersuchungen zur Wilderei belegten, dass die Elefanten nicht wegen ihres Leders und ihrer Haare gejagt werden, Wilderer seien nur am Elfenbein interessiert. Als besonders großen Erfolg für die Elefanten bewertet der WWF das Bekenntnis der afrikanischen Herkunftsländer, ihre lokalen Elenbeinmärkte trockenzulegen.

Schon seit langer Zeit wird der Elefant wegen seines Elfenbeins gejagt. Elfenbein wird als als Rohstoff für kunstvolle Schnitzereien, Skulpturen, Schmuck, Einlegearbeiten und luxuriöse Gebrauchsgegenstände genutzt. Japanische und chinesische Elfenbeinschnitzer brachten dies zu höchster Vollendung, aber auch in Deutschland sind Elfenbeinschnitzereien bekannt. Die Nachfrage nach Elfenbein ist bis heute in Ostasien und in den afrikanischen Verbreitungsstaaten der Elefanten am größten.

China, Thailand, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien und Nigeria gelten als Zentren des Elfenbein-Schmuggels. Der Elfenbeinhandel war lange Zeit die größte Bedrohung für den Afrikanischen Elefanten. In den 1970er und 80er Jahren gingen die Bestände drastisch zurück, von etwa 1,3 Millionen auf weniger als 400.000 Tiere. 1989 wurde der kommerzielle Elfenbeinhandel international verboten.

Am 11-10-2004

Touristen mitschuldig

Afrikas illegaler Markt mit Elfenbein blüht weiter. Dies ist das Ergebnis einer am Montag vom WWF veröffentlichten Studie. In drei Städten Ägyptens fanden Mitarbeiter von TRAFFIC, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm des WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, bei einer Untersuchung im März und April diesen Jahres 10.000 illegale Elfenbeinprodukte. Der WWF warnte alle Afrika-Urlauber vor dem Kauf von Elfenbein-Schnitzereien. Der für Afrikas Elefanten "tödliche Kreislauf" aus Wilderei und Schwarzmarkt dürfe nicht durch ahnungslose Touristen angeheizt werden, sagte Stefan Ziegler, WWF-Artenschutzexperte. Touristen aus Deutschland, Spanien und Italien zählen laut WWF zu den wichtigsten Konsumenten von Elfenbeinprodukten.

Laut WWF wird in Afrika trotz internationaler Verbote jedes Jahr das Elfenbein von 4.000 bis 12.000 Elefanten gehandelt. Doch die Herkunftsländer hätten auf der Weltartenschutzkonferenz CITES im vergangenen Oktober in Bangkok angekündigt, sie wollten ihre Märkte trockenlegen. Ziegler: "Es gibt Fortschritte beim Kampf gegen den illegalen Handel. Aber es geht nur sehr schleppend voran."

Obwohl Ägypten zu den größten Elfenbeinmärkten Afrikas zähle, griffen die CITES-Bestimmungen hier noch nicht. Zwar habe sich die Zahl der illegalen Produkte in Ägypten dank schärferer Kontrollen seit 1998 halbiert. "Doch trocken gelegt ist der Markt für das weiße Gold noch lange nicht", so Ziegler. In Ägypten lebten keine Elefanten, das Land beziehe das Elfenbein zu 80 Prozent aus dem Sudan.

Der WWF sieht aber auch positive Beispiele. So habe man bei Stichproben in Äthiopien nur noch 78 illegale Elfenbeinprodukte gefunden. Ein Jahr zuvor seien es noch 3.500 gewesen. "Äthiopien liefert ein gutes Beispiel dafür, wie man mit wenigen, effektiven Maßnahmen binnen kurzer Zeit den Elfenbeinmarkt austrocknen kann", lobt Ziegler. Vor allem stärkere Grenzkontrollen und ein besseres Informationssystem haben laut WWF zu dem Erfolg beigetragen.

Neben Ägypten zählen nach Angaben des WWF Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, der Sudan und Nigeria zu den wichtigsten Elfenbein-Schwarzmärkten. Außerhalb Afrikas blühe das Geschäft mit dem weißen Gold vor allem in den asiatischen Staaten China und Thailand. Zugenommen habe auch der Schmuggel über das Internet. Der kommerzielle Handel mit Elfenbein ist seit 1989 international verboten.

Am 27-06-2005