Kongressteilnehmer fordern von Politik Grenzen gegen Sozial- und Umwelt-Dumping
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Veranstalter des Kongresses waren neben Attac der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und Greenpeace. Kooperiert wurde mit der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Attac sprach von etwa 1500 TeilnehmerInnen.
Sven Giegold von Attac sagte, der Kongress sei "Widerstand gegen den Ausverkauf des Planeten". Der freie Welthandel nach dem Muster der Welthandelsorganisation WTO werde politisch immer weniger in Schranken verwiesen. Konzerne setzten auf Sozial- und Umweltdumping. "Dagegen hilft nur eine politische Umweltbewegung als Teil eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses."
Martin Rocholl von "Friends of the Earth" Europa - deren deutscher Teil der BUND ist - sagte, die Politik unterwerfe sich zunehmend der Globalisierung. "Bei der Reform der EU-Chemiepolitik etwa stehlen sich die Chemiekonzerne aus der Verantwortung, die Gefährlichkeit ihrer Chemikalien zu überprüfen." Die Regierungen gäben diesem Druck auf Kosten von Mensch und Umwelt immer mehr nach und verpassten auch Innovationschancen. "Das ist inakzeptabel. Die EU muss die Globalisierung ökologisch und sozial gestalten", forderte Rocholl.
"Konzernbosse, die unter dem Vorwand des weltweiten wirtschaftlichen Konkurrenzdrucks Urwälder zerstören, Meere leeren, das Klima aufheizen und die Gentechnik in der Landwirtschaft durchsetzen, müssen wir "outen" und auf die Anklagebank setzen", sagte Gerd Leipold, Chef von Greenpeace International. Gleichzeitig könnten Verbraucher beispielsweise im Supermarkt, im Baumarkt, bei der Wahl des Verkehrsmittels und des Stromversorgers Produktionsweisen und Handelströme beeinflussen.