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Gefahr für Menschen

US-Behörden verbieten Tierantibiotikum von Bayer

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Nach Informationen der "Coordination gegen Bayer-Gefahren" hat die US-amerikanische "Food and Drug Administration" (FDA) das Tierantibiotikum "Baytril" mit sofortiger Wirkung für die Geflügelzucht verboten. Damit solle der zunehmenden Resistenz von Bakterien gegen die Substanzklasse der Fluorchinolone Einhalt geboten werden. Laut FDA-Sprecher Lester Crawford habe sich herausgestellt, "dass der Einsatz von Baytril für Geflügel nicht sicher ist". Der Wirkstoff von Baytril sei identisch mit Antibiotika, die in der Humanmedizin eingesetzt würden. Verbraucherschützer und Ärzte warnten daher seit Jahren davor, dass der übermäßige Antibiotika-Einsatz im Tierstall zu Resistenzbildungen führe. Hersteller von Baytril ist der Leverkusener Bayer-Konzern.


In der Folge könnten immer mehr resistente Erreger auf den Menschen übertragen werden. Diese könnten dann nicht mehr mit Fluorchinolonen behandelt werden.

Schon vor fünf Jahren hatte die US-Behörde gefordert, die fraglichen Tierarzneien vom Markt zu nehmen. Nach Angaben der "Coordination gegen BAYER-Gefahren" ist die deutsche Bayer AG der Aufforderung als einziger Produzent nicht gefolgt. "Auf ein Einsehen der Firma Bayer war nicht zu hoffen - es wurde daher Zeit, dass die US-Behörden die Notbremse ziehen", meint Philipp Mimkes von den Bayer-Kritikern. Die Resistenzbildung sei in den vergangenen fünf Jahren weiter vorangeschritten. Hieran trage die Firma Bayer durch ihre Verzögerungstaktik eine Mitschuld.

Margaret Mellon vom US-Verband "Union of Concerned Scientists" betrachtet das Einschreiten der FDA zugunsten der Wirksamkeit von Medikamenten als einen "großen Erfolg für den Gesundheitsschutz". Laut Mellon handelt es sich um das erste Verbot eines Tierantibiotikums wegen drohender Resistenzbildung. Die Union of Concerned Scientists fordert das Verbot weiterer Tierantibiotika.

Coordination gegen BAYER-Gefahren und Union of Concerned Scientists beteiligen sich seit fünf Jahren an der Kampagne "Keep Antibiotics Working", die von US-amerikanischen Gesundheitsinitiativen gegründet wurde. Auf Einladung der deutschen Bayer-Kritiker sprachen US-Wissenschaftler in der Bayer-Hauptversammlung und forderten vor Tausenden von Aktionären - vergeblich - einen freiwilligen Verzicht auf Baytril.

Auch das deutsche "Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin" fordert dazu auf, den Einsatz von Fluorchinolonen im Tierstall "weitgehend einzuschränken". Zu den fluorchinolon-resistenten Keimen sollen unter anderem Salmonellen- und Campylobacter-Stämme gehören, die beim Menschen schwere Magen-Darminfektionen auslösen könnten.

"Wegen hoher Krankheitsraten in der Massentierhalten werden in der EU und in den USA mehr Antibiotika im Tierstall eingesetzt als in der Humanmedizin" schreibt die Coordination gegen BAYER-Gefahren. Die Wirkstoffe seien dabei größtenteils identisch. Baytril sei von Geflügelfarmern jahrelang für ganze Tierbestände angewandt worden, selbst wenn nur einzelne Tiere Symptome von Atemwegserkrankungen zeigten. Auch als Wachstumsbeschleuniger seien die Antibiotika eingesetzt worden.

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