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Zweite Chemiewaffenvernichtungsanlage in Russland eröffnet

Größter Chemiewaffenbesitzer

Deutschland beteiligt sich in Russland finanziell an der Vernichtung von Chemiewaffen. Am Mittwoch wurde in Kambarka in der zur Russischen Föderation gehörenden Republik Udmurtien eine zweite russische Anlage zur Vernichtung chemischer Waffen eröffnet. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes hat Deutschland den Bau der Anlage mit knapp 150 Millionen Euro unterstützt. Mit diesen Geldern wurden offenbar deutsche Unternehmen bezahlt, die mit Ingenieurleistungen und der Lieferung technologischer Komponenten "entscheidend" am Aufbau der Chemiewaffenvernichtungsfabrik beteiligt gewesen seien. Die Russische Föderation möchte mit dieser Fabrik ihren Verpflichtungen aus dem Chemiewaffenübereinkommen nachkommen, das die komplette Vernichtung chemischer Massenvernichtungswaffen innerhalb festgelegter Fristen verlangt. Russland ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes mit etwa 40.000 Tonnen gemeldeten Kampfstoffen größter Chemiewaffenbesitzer der Welt.

Allein in dem einige hundert Kilometer östlich von Novgorod gelegenen Kambarka sollen 6.350 Tonnen des hautschädigenden Kampfstoffs Lewisit lagern. Das entspreche knapp 16 Prozent aller deklarierten russischen Kampfstoffe. Die Vernichtung aller Kampfstoffe in Kambarka solle 2009 abgeschlossen sein.

Bereits 2002 sei in Gorny in der Region Saratow mit deutscher Unterstützung eine erste Chemiewaffenvernichtungsanlage errichtet worden. Die Vernichtung der dort lagernden 1.250 Tonnen Kampfstoffe wurde den Angaben zufolge Ende 2005 abgeschlossen.

Die Unterstützung für den Bau der Anlagen ist Teil der G8-Initiative "Globale Partnerschaft gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und –materialien". Darin haben die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten sowie der Vertreter der Europäischen Union zugesagt, Projekte zur Reduzierung nuklearer, chemischer, biologischer und radiologischer Proliferationsrisiken über einen Zeitraum von zehn Jahren mit bis zu 20 Milliarden US-Dollar zu unterstützen. Deutschland hat bis zu 1,5 Milliarden Dollar zugesagt.