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Naturland wirbt für Bio-Eier trotz Stallpflicht

Bio-Futter & gentechnikfrei

Die wegen der Vogelgrippe seit 17. Februar in Kraft getretene Aufstallungspflicht für Geflügel ändert nach Auffassung des Bioanbauverbandes Naturland nichts an den sonstigen Vorteilen für Bio-Geflügel und mache aus Bio-Eiern "noch längst keine konventionellen Eier". Bio-Eier seien weiterhin an der Ziffer "0" für Bio im Stempel auf den Eiern erkennbar. Zwar sei die Freilandhaltung ein wichtiges Element der ökologischen Geflügelhaltung. Doch auch ohne Freilandhaltung haben Bio-Eier nach Auffassung des Verbandes eine Reihe weiterer Vorteile: So sei der Einsatz von Gentechnik verboten, die Tiere erhielten ökologisches Futter und die Hennen verfügten über genügend Platz. Dies spreche auch für die Zeitdauer der Stallhaltung "nach wie vor eindeutig für den besonderen Öko-Status", sagte Hans Hohenester von Naturland.

Stallpflicht sei nicht das gleiche wie Käfighaltung. Bio-Legehennen sind nach Darstellung von Naturland "in geräumigen Ställen untergebracht, die ein artgerechtes Verhalten zulassen". Sandbaden, Aufflattern, Scharren und Picken gehörten zum Alltag einer Bio-Legehenne, auch wenn sie vorübergehend nicht ins Freie dürfe. Scharräume und Tageslicht im Stall seien in der Bio-Legehennenhaltung vorgeschrieben. Weil Hühner von Natur aus auf Ästen schliefen, seien in den Naturland Ställen abgerundete Sitzstangen wie Äste eines Baumes in unterschiedlichen Höhen angebracht.

Darüber hinaus verfüge der überwiegende Teil der Naturland Legehennen-Betriebe über "Wintergärten" in Form überdachter Außenklimabereiche, so genannte "Schlechtwetter-Ausläufe". Frische Luft und der Klimareiz stärkten so das Immunsystem.

Bio-Eier kommen laut Naturland zudem "immer aus dem Nest". Zum Eierlegen stünden den Hennen entweder Einzelnester oder große Gruppennester, wie sie Hühner in der freien Natur auch anlegten, zur Verfügung.

In Bio-Eiern stecke außerdem gesundes Öko-Getreide und "nur pflanzliche Futtermittel". Alle nicht natürlichen Komponenten, wie beispielsweise gentechnisch veränderte Futtermittel, Wachstumsregulatoren oder synthetische Dotterfarbstoffe hätten in der Öko-Fütterung "nichts zu suchen". Auch dürften keine Arzneimittel vorbeugend verabreicht werden.

Vor diesem Hintergrund kritisiert der Verband die konventionelle Hühnerhaltung: "Die meisten Hühner in Deutschland werden noch immer in Käfige gepfercht." Nachdem der Bundesrat in der vergangenen Woche die für 2007 geplante Abschaffung der Legehennenhaltung in Käfigen gekippt habe, könne das auch in Zukunft so bleiben.

Nun liege es an Landwirtschaftsminister Horst Seehofer sich für den Tier- und Verbraucherschutz stark zu machen. "Wir fordern den Minister auf, sich gegen die tierquälerischen Hühnerkäfige auszusprechen und dafür zu sorgen, dass Produkte wie Backwaren, Nudeln, Speiseeis und andere Fertigprodukte endlich nach der Herkunft der Eier verpflichtend gekennzeichnet werden. Dann kann der Verbraucher der Tierqual ein Ende machen," so Hohenester.

Ein gewisses Problem stellt offenbar das Osterfest dar: Bei gefärbten Ostereiern blieben die Verbraucher im Ungewissen. Die Kennzeichnung der Haltungsform, aus denen Eier stammten, erfasse bislang nur die unverarbeiteten Schaleneier aus dem Verkaufsregal. Nur bei Bio-Produkten kann der Verbraucher nach Auffassung des Bioverbandes "sicher sein, dass die verwendeten Eier nicht aus Legebatterien stammen".